DOWN BELOW - Wildes Herz
Mehr über Down Below
- Genre:
- Dark Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Premium/Soulfood
- Release:
- 26.06.2009
- Euphorie
- Alle deine Wege
- Frei
- Wildes Herz
- Die letzten Worte
- Keine einzige Träne
- Das Ende
- Unter Eis
- Dein Wille
- Während du schläfst
- Ein letztes Mal
- Bei dir
Popp Mich! DOWN BELOW auf seichten Pfaden. Doch wie heißt es so schön: Einmal gepoppt, nie mehr gestoppt.
Wo ein wildes Herz drauf steht, ist oftmals nur eine schlaffe Leber drin. Oder vielleicht doch nicht?
Nach ihrem sensationellen 3. Platz beim Bundesvision Song Contest 2008 sahen sich DOWN BELOW plötzlich dem grellen Rampenlicht ausgeliefert – doch zum Glück veröffentlichten sie im Anschluss keinen verblendeten Schnellschuss, um aus der Aufmerksamkeit Kapital zu schlagen. Dennoch ist der Höhepunkt der Bandhistorie an allen Ecken hörbar. Warum? Alle Songs auf "Wildes Herz" sind von Neo-Scope auf Deutsch gesungen. Dazu muss man wissen, dass der damalige Erfolgssong 'Sand in meiner Hand' der erste deutschsprachige Song der Jungs war. Mit der Muttersprache zum Erfolg?
Eine leichte Korrektur nehmen die Jungs auch im Härtegrad vor. Konnte bei "Symphonie 23" noch von Gothic Rock gesprochen werden, rutschen DOWN BELOW auf "Wildes Herz" teilweise extrem stark in die Pop-Rock-Ecke. Was jedoch überhaupt keine negative Kritik ist. Radiotaugliche Mitsing-Hymnen wie 'Alle deine Wege' oder 'Während du schliefst' würden im immer öder werdenden Radioprogramm für eine gute Abwechslung sorgen. Richtig feurig dagegen schießt der Opener 'Euphorie' aus den Boxen. In bester OFFSPRING-Manier stellt man sich einen Schwarm junger Cheerleader vor, die ihre Helden zum Sieg singen. Druckvoll und mit einem fetten Ohrwurm ausgestattet startet "Wildes Herz" noch sehr rockig und mit viel Elan. Leider landet die Geschwindigkeit in den folgenden 45 Minuten eher selten im oberen Bereich. Bis auf 'Keine einzige Träne', welches fast schon punkig im Refrain daherkommt, sind alle Tracks im radiotauglichen Upper-Midtempo angesiedelt.
Dabei sticht vor allem der Titeltrack 'Wildes Herz' im ersten Drittel des Werkes heraus. Mit einem schicken 80er Jahre-Flair, hämmernden Drums und einem rosa Refrain wird es sicher die Meinungen der Hörer spalten. Aber das ist auch gut so. Ein interessanter und mutiger Song, dem nur noch 'Das Ende' Konkurrenz macht. Ebenfalls sehr niedlich und vielleicht ein wenig übertrieben kitschig, macht er mir dennoch Spaß. Es muss ja nicht immer Voll-Auf-Die-Fresse-Metal sein. Handwerklich gut gemachter Pop-Rock hat eben auch seine Berechtigung.
Einziger Wehrmutstropfen ist das relativ blasse letzte Drittel des Albums. Hier geht den Jungs ein wenig der Saft aus und gipfelt mit 'Bei dir' in einer wahnsinnig belanglosen Ballade. Wie man einen richtig guten Kuschelsong hinbekommt, sollten DOWN BELOW eigentlich wissen, denn das in eine ähnliche Richtung gehende 'Die letzten Worte' kann mächtig punkten.
Fazit: DOWN BELOW haben den nächsten Schritt gewagt und damit vieles richtig gemacht. Die Songs sind durch die deutsche Sprache auch textlich zugänglicher und graben sich teilweise schon nach wenigen Sekunden ins Hirn. Auch wenn echte Metaller hier wohl das kalte Grauen bekommen, so kann ich jedem aufgeschlossenen Musikfreund "Wildes Herz" uneingeschränkt empfehlen.
Anspieltipps: Euphorie, Wildes Herz, Das Ende
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Enrico Ahlig