DOWN THE DRAIN - In Metal We Trust
Mehr über Down The Drain
- Genre:
- Black Heavy Metal
- On The Path
- In Metal We Trust
- Patchface
- Once Upon
- The Flood Behind Me
Ein klares und unmissverständliches Statement geben die Jungs von DOWN THE DRAIN mit ihrer aktuellen Scheibe von sich. Auch bei deren mittlerweile zweiter Veröffentlichung - in der noch sehr kurzen Historie dieser erst seit Ende 2003 existierenden Band an sich kein schlechter Schnitt - handelt es sich um eine Mini-CD.
Der 5-Tracker "In Metal We Trust", ein Titel, wie er programmatischer nicht sein könnte, lässt wahrlich Hoffnung für weitere Aktivitäten dieser Truppe aufkommen, auch wenn noch längst nicht alles perfekt ist. Den Titel nehme ich euch aber zweifelsohne ab Jungs, mir geht es schließlich genauso. Auch musikalisch kann ich mich mit den Klängen dieser Herrschaften anfreunden, auch wenn es mit Sicherheit noch ein harter und sehr anstrengender Weg nach oben für DOWN THE DRAIN sein wird, sollten die Jungs dorthin wollen.
Schon im Opener 'On The Path' wird klar an welchen Einflüssen sich das Quintett zu orientieren scheint. Hinsichtlich der Melodieführung der Gitarren sind es wohl IRON MAIDEN und Konsorten, die man sich immer wieder zu Gemüte führt, keine besondere Überraschung an sich also. Wesentlich bemerkenswerter und in Summe wohl auch zutreffender, fällt aber auch eine gewisse Affinität zum Werk und Wirken eines Mannes aus dem fernen Schweden auf, das es Florian Jäger (G, V), Justus Vosen (G), Daniel Pütz (G, V), Moritz Marquardt (B) und Daniel Reiter (D) angetan hat. Durch die immer wieder dezent folkloristisch anmutenden Melodien, aber auch durch die Black-Metal-Anleihen, die vor allem der Keif-Gesang von Florian ausmacht, erinnern mich DOWN THE DRAIN mitunter an eine eigenwillige Mischung aus den frühen Phasen des Wirkens von Stefan Weinerhall, soll heißen DOWN THE DRAIN klingen wie ein räudiger Bastard aus FALCONER zu deren Frühzeit und deren unmittelbaren Vorgängern MITHOTYN. Derlei Anklänge ziehen sich irgendwie im Sinne eines roten Fadens durch alle Kompositionen, ohne jedoch irgendwann zu nahe an einen einzelnen Song Weinerhalls zu geraten.
Hinsichtlich der Melodieführung der Gitarren gibt es natürlich auch in den anderen Songs keine Kritikpunkte, die Äxte wissen im Titelsong ebenso zu gefallen wie in 'Patchface' und prägen das Bild. Auch im eher stampfend angelegten 'Once Upon' gibt es diesbezüglich kaum etwas zu meckern, dennoch wird hier aber leider ein eklatanter Mangel an Durchschlagskraft erkenntlich. Offenbar sind die Songs auch produktionstechnisch auf die Gitarren zugeschnitten, wodurch hier eine sehr dünne Version von Heavy Metal zum Vorschein kommt, was auch im abschließenden 'The Flood Behind Me' auffällig wird.
Der Gesang von Florian, der ja eigenen Aussagen nach eher aus einer Notsituation zum Sänger avancierte, da der etatmäßige Sänger das Handtuch hingeschmissen hatte, darf ebenso als verbesserungswürdig bezeichnet werden wie der Sound als Gesamtheit. Aber das sind eher Kleinigkeiten, wenn man sich erst einmal intensiv mit den bereits wirklich famosen Gitarrenläufen, die uns DOWN THE DRAIN zu bieten haben, beschäftigt hat. Diese können wahrlich als feinste Arbeit bezeichnet werden und machen die Kritikpunkte wett.
Es würde mich brennend interessieren, wie diese Band klingen könnte, bestünde die Möglichkeit, ihr Songmaterial, das in seiner Gesamtheit bereits recht gelungen ist und kaum Wünsche offen lässt, auch in weniger "Underground-kompatibler" Ausführung vernehmen zu können.
Anspieltipps: On The Path, In Metal We Trust, Patchface
- Redakteur:
- Walter Scheurer