DOWN TO NOTHING - The Most
Mehr über Down To Nothing
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Revelation / Cargo
- Release:
- 20.07.2007
- Along For The Ride
- Conquer The World
- My Disguise
- No Faith
- Serve And Neglect
- Down On You
- Well Deserved
- Running Out
- Higher Learning
- Your Loss, Your Regrets
- Up River
- Quick To Judge
Immer, wenn man denkt, Revelation hätte den Betrieb doch endgültig eingestellt, steht das altehrwürdige Hardcore-Label aus Huntington Beach mit 'ner neuen Veröffentlichung auf der Matte. Ausverkauf und Überpräsenz kann man den Amis wahrlich nicht vorwerfen. Und diese offenbar äußerst selektive Arbeitsweise hat den Vorteil, dass die schlechten Platten im Mülleimer landen und nur gute auf die Menschheit losgelassen werden. Da bildet auch DOWN TO NOTHINGs "The Most" keine Ausnahme. Trotzdem stellt sich eine Frage: Was soll der Scheiß mit den Spielzeiten? Wir haben nicht mehr '87. 23 Minuten sind ein ganz schlechter Witz. Und der Witz war auch vor einigen Monaten bei "Facetious Folly Feat" von SHOOK ONES, das ebenfalls nur 23 Minuten im Schacht rotiert, ganz schlecht. Wenn sich das Label schon keinen Stress macht und ohne Druck wurschtelt, könnte auch drauf geachtet werden, dass die Bands noch vier, fünf Songs mehr ranschaffen.
Alle, die neben straightem Old-School-Hardcore-Geschrote nur eine weitere musikalische Vorliebe haben, kommen unweigerlich ins Grübeln, ob sie die Kohle für "The Most" raustun oder doch 'ne andere Scheibe nach Hause holen. Argumente für den Kauf liefern DOWN TO NOTHING allerdings. Die Jungs schaffen es, den Achtziger-Spirit ins Jahr 2007 zu übertragen. Ohne Kickboxen, ohne Geprolle, ohne Metalcore oder alles andere, was heutzutage unter Hardcore verkauft wird, schrubben sie ihre Songs patent runter. Dabei beschreiten sie den Mittelweg zwischen Rasanz, Rockigkeit und Midtempo-Groove (nein, keine Beatdowns). Und Gang-Shouts gehören zum guten Ton. Das wurde in der Vergangenheit schon unzählige Male auf Tonträger verewigt? Rüschtüsch, es wird heutzutage aber deutlich seltener praktiziert und ist deshalb gerne gesehen.
Mit Songs wie 'Along For The Ride', 'Serve And Neglect', 'Higher Learning', 'Conquer The World', dem schnieken Dreißig-Sekünder 'No Faith' und 'Up River' dürfte das Quartett in so ziemlich jedes Hardcore-Publikum Bewegung bringen können. Und auch die restlichen Nummern schmieren qualitativ nicht ab, was unter Berücksichtigung der Gesamtlänge der Platte allerdings 'ne Selbstverständlichkeit sein MUSS. Wenn die Jungs auf dieser Strecke schon schwächeln würden, könnten sie ihre Instrumente auch gleich in die Presse tun und stattdessen alkoholfreies Bier verkaufen.
Spaß macht "The Most" mit seinen energetischen Tracks unterm Strich auf jeden Fall, und Genre-Liebhaber werden sich mit dem Teil auch ganz bestimmt nicht unglücklich machen. Für alle anderen ist es allerdings nicht nur musikalisch total uninteressant.
Anspieltipps: Up River, Along For The Ride, Conquer The World
- Redakteur:
- Oliver Schneider