DOWNCAST TWILIGHT - Wrath Of The Anunnaki
Mehr über Downcast Twilight
- Genre:
- Folk Metal / (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Stygian Crypt Productions
- Release:
- 25.12.2018
- Snarling Chaos
- The Glory of Bel
- Oannes Rising
- Wrath of the Anunnaki
- The Journey of Gilgamesh
- Lost Books of the Stars
- Slayer of the Serpent
- Elder Terrors of the Deep
- Master of the Forest
- Ereshkigal's Throne
Weder Fisch noch Fleisch ...
Eine gewisse Begeisterung für Historie und Sagen ist bei den Briten ja gang und gäbe, immerhin bietet die umtriebige Geschichte des Vereinigten Königreichs selbst jede Menge Platz für Legenden und Mythen. Dass sich der Fünfer DOWNCAST TWILIGHT allerdings auf seinen Alben bevozugt mit Geschichten aus dem Nahen Osten auseinandersetzt, ist dann aber doch eher ungewöhnlich. Waren es auf dem Erstling "Under The Wings Of The Aquila" noch Rom und Ägypten, die mit ihren Überlieferungen als Grundlage für das textliche Konzept Pate standen, so beschäftigt sich das neue Langeisen "Wrath Of The Anunnaki" nun mit der mythologischen Welt Mesopotamiens. Die wichtigste Frage ist dabei, ob die musikalische Umsetzung dieses Mal besser gelungen ist, denn das Debüt konnte meinen Kollegen Björn Backes vor knapp zwei Jahren nicht wirklich überzeugen.
Stilistisch hat sich jedenfalls seit dem Erstling wenig verändert, denn auch auch die insgesamt zehn frischen Kompositionen bewegen sich musikalisch irgendwo in der Schnittmenge zwischen ELUVEITIE und ENSIFERUM, lassen in düsteren Momenten aber auch ein wenig vom ägyptisch-angehauchten Death-Metal anklingen, wie ihn beispielsweise BEHEMOTH auf dem Überalbum "The Apostasy" in Perfektion zelebrierte. Doch nicht nur die durchaus eigenständige musikalische Mixtur hat der Vierer über die letzten beiden Jahre hinweg gerettet, auch die Probleme von "Under The Wings Of the Aquila" haben leider ihren Weg auf den neuen Silberling gefunden. So wird schon im Opener 'Snarling Chaos' schnell klar, dass erneut die folkigen Einschübe und die damit einhergehende exotische Instrumentierung das größte Problem darstellen. Im Grunde passend zur lyrischen Thematik der Songs und auch solide eingespielt, wollen sich die folkloristischen Passagen aber nie wirklich schlüssig ins Gesamtbild einfügen und wirken neben den feinen Gitarren-Riffs und durchaus ansprechenden Melodiebögen immer wie ein Fremdkörper. Dementsprechend präsentieren sich die Briten immer dann am überzeugendsten, wenn sie den Folk-Anteil links liegen lassen und sich stattdessen auf ihre Wurzeln im melodischen Todesstahl besinnen. Ganz besonders sind hier das starke 'The Journey Of Gilgamesh', 'Elder Terrors Of The Deep' oder 'Oannes Rising' zu nennen, wobei gerade der letztgenannte Track fast in norwegischen Black-Metal-Gefilden wildert und dabei eine sehr gute Figur macht.
Diese handvoll Glanzlichter reicht unter dem Strich allerdings nicht, um "Warth Of The Anunnaki" aus dem Genre-Mittelfeld herausstechen zu lassen. Zu oft wissen die Briten einfach nicht, ob sie Fisch oder Fleisch sein wollen, und versuchen regelmäßig fast schon zwanghaft, das eigentlich gelungene Fundament aus Gitarre, Bass, Drums und den starken Vocals von Fronter Viktor "Vitold" Buznaev mit exotischer Instrumentierung aufzupeppen. Das geht nur zumeist nach hinten los und wirkt, anders als bei Genre-Kollegen wie ELUVEITIE, immer etwas deplaziert. Eine Steigerung zum Debüt ist trotzdem zu erkennen, weshalb auch ordentliche sieben Punkte für den Zweitling zu Buche stehen, nur für den ganz großen Sprung wird es auch mit der neuen Scheibe nicht reichen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs