DOWNFALL A.D. - Unholy
Mehr über Downfall A.D.
- Genre:
- Dark / Gothic Metal
- The Fall
- Unholy
- Silent Screams
- Forgive
- Sin
Da hat DOWNFALL A.D. ein schweres Kreuz zu tragen: Mit ihrer Ankündigung, Metal in einer Mischform aus ICED EARTH und SENTENCED zu praktizieren, ging ich mit dementsprechenden Erwartungen an die vierte Demo-CD "Unholy" heran.
Und tatsächlich: SENTENCED-Einflüsse sind deutlich zu spüren. 'The Fall' ist ein Midtempohammer mit Ohrwurmrefrain, während 'Unholy' aufgrund einer (Pan-)Flöte ungewöhnlich, aber interessant rüberkommt. Wieso die Schweinfurter Parallelen zu ICED EARTH sehen, wird eigentlich nur beim Track 'Silent Screams' klar. Er ist ein etwas schnellerer Song mit Doublebassteilen, dennoch immer noch gehörig melodiös und aggressiv. Spätestens bei 'Forgive' macht sich leichte Enttäuschung breit; erstens ist der Song nicht ganz so sauber eingesungen, zweitens bleiben die Grundstimmung und vor allem das Grundtempo im Bezug auf die vorigen Tracks immer ähnlich, Abwechslung Mangelware. Dies ändert sich auch bei 'Sin' nicht, obwohl der Song von seinem ausdrucksstarken Refrain lebt und zu den stärkeren gehört.
Weitere Mängel kristallisieren sich relativ bald heraus: Der Sound ist nicht das, was man sich als anspruchsvoller Metaller wünscht. Sowohl die Gitarren als auch das Schlagzeug sind viel zu hintergründig, wobei die Klampfen sogar recht schwammig rüberkommen. Okay, es handelt sich um eine Eigenproduktion, sehen wir also darüber hinweg. Bleibt immer noch die Tatsache, dass es DOWNFALL A.D. bisher anscheinend nicht verstehen, abwechslungsreichere Songs zu schreiben.
Die Stärken sollen nicht links liegen bleiben: Der größte Pluspunkt ist sicherlich der ungeheuer starke, cleane Gesang von André Ludwig, der meines Erachtens auch ohne die Growls von Andreas Müller auskommen könnte. Bleibt noch mal ganz klar festzustellen, dass die Songs an sich wirklich Ausdruck (vor allem aufgrund der Hammerrefrains) besitzen. Aber das Gesamtbild macht's ...
DOWNFALL A.D.: Die Nachfolger von SENTENCED (R.I.P.)? Nein, denn die Finnen mit ihrem unverkennbaren Suizid-Stil unterscheiden sich recht stark von DOWNFALL A.D.s Mucke, die doomiger, düsterer und aggressiver beim Hörer ankommt. Nachfolger hin oder her: Die Unterfranken sollte man im Auge behalten, denn endlich wird Dark/Gothic Metal mal wieder etwas eigenständiger praktiziert. Sollten sie zukünftig nicht nur im Midtempo zu Werke gehen und gute Songideen (wie der Ersatz der oben erwähnten Flöte) häufiger einbringen können, haben wir noch viel von den ihnen zu erwarten!
Anspieltipps: The Fall, Sin
- Redakteur:
- Christian Hubert