DRACONICON - Pestilence
Mehr über Draconicon
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inner Wound Recordings
- Release:
- 17.11.2023
- Twisted Reflection
- Heresy
- Thorns
- Pestilence
- Theatre Of Sorrow
- Circus Of The Dead
- Drowned
- Slumber Paralysis
- Under The Weight Of Your Sin
- Faust
Düster, dunkel, eindringlich – hörenswert.
Auf ihrem zweiten Album "Pestilence" zeigt sich DRACONICON von einer wesentlich dunkleren Seite, als auf dem Debütalbum "Dark Side Of Magic". Nun ja, der Albumtitel, ebenso wie das doch etwas schauerliche Coverartwork mit Todkranken und dem dazugehörigen Pestarzt, wie er sich in früheren Zeiten diesen Kranken genähert hat, lässt eigentlich schon erahnen, dass es sich um kein wirklich fröhliches Album handelt. Allerdings auch nicht um die Fortsetzung der Erzählung um die Welt von "Draconicon". Zumindest ist das mein Eindruck, was auch vom Promotext bestätigt wird: "Das Album ist das nächste Kapitel der Geschichte, ein Blick auf die kränkste Seite in jedem einzelnen von uns. Psychische Instabilität, Schmerz und Traurigkeit sind die Hauptthemen der Texte, die stark von der jüngsten Pandemie beeinflusst sind." Auch an DRACONICON ist natürlich die Pandemie nicht vorbeigegangen, ohne Spuren zu hinterlassen.
Ein weiterer Punkt für die Düsternis mag vielleicht auch darin resultieren, dass alle orchestralen Arrangements des Albums von Francesco Ferrini von FLESHGOD APOCALYPSE geschrieben wurden, einer Band, die ja doch eher dem Death Metal Bereich zuzuordnen ist. Man beachte in diesem Zusammenhang die harschen Vocals, beispielsweise bei 'Heresy', 'Drowned' oder 'Faust'. Sie sind vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man an "Dark Side Of Magic" denkt, aber durchaus passend zum Thema. "Pestilence" ist dunkler und rauer, aber vom musikalischen Ansatz her auf der gleichen professionellen Ebene, wie das Debütalbum. Vielleicht sogar noch etwas "gereifter", wenn man das so sagen kann. Sänger Arkanfel überzeugt wieder mit seiner unverkennbaren Stimme und bei den Choreinlagen ('Thorns', 'Theatre Of Sorrow', 'Slumber Paralysis') spielt die Saitenfraktion bei den Backing Vocals eine tragende Rolle. Natürlich kommt auch auf der ganzen Platte die Geige wieder zum Tragen, die den Songs auch diesmal den besonderen Touch verleiht. Mit 'Under The Weight Of Your Sin' hat es auch eine Ballade auf die Platte geschafft, die mir mit den klagenden Klaviertönen und der Geigenbegleitung richtig gut gefällt und all die Tragik und Trauer zum Ausdruck bringt. Das flotte 'Faust' beschließt "Pestilence" mit einigen rasanten Gitarrenriffs und klassisch angehauchte Geigentönen.
"Pestilence" ist kein einfaches Album, das man mal eben so nebenher anhört, man sollte es schon auf sich wirken lassen, denn dann kommen alle Nuancen, alles, was DRACONICON zu der Thematik hat ausdrücken wollen, richtig zur Geltung. Das Album hat mich beeindruckt und es lohnt sich auf jeden Fall, in das eine oder andere Stück hineinzuhören.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer