DRACONIS INFERNUM - The Sacrilegious Eradication
Mehr über Draconis Infernum
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Ketzer Records
- Release:
- 07.07.2014
- Into The Darkness
- The Blasphemous Wrath
- Anathema
- The Sacrilegious Eradication
- Anal Madonna
- Trampling The Divine
- We Are Unholy
- The Dying Light
Schwarzmetall vom südlichen Zipfel Ostasiens
DRACONIS INFERNUM klingt musikalisch wie eine skandinavische Schwarzmetall-Truppe, aber tatsächlich stammt der Fünfer aus dem exotischen Singapur, das metallisch meines Wissens nach bisher nur durch die Grinder von WORMROT aufgefallen ist. Nichtsdestotrotz läuft das neue Album "The Sacrilegious Eradication" bereits bei Durchlauf eins recht rund im CD-Player und klingt schwer nordeuropäisch. Bei der Suche nach Vorbildern kommt mir der Name MAYHEM besonders schnell in den Sinn. Vor allem da der Titeltrack mich gehörig an den Genre-Klassiker 'Deathcrush' erinnert, allerdings nicht weil hier dreist abgekupfert würde, sondern weil die rotzige Stimmung und der aggressive Beat allgegenwärtig sind. Neben norwegischen Bezügen finden sich hier aber vor allem viele schwedischen Anleihen, die an Gruppen wie MARDUK erinnern. Ruhige Depressive-Black-Metal-Passagen oder Post-Rock-Elemente wird man hier dafür vergebens suchen.
Produktionstechnisch gibt es auch nichts zu meckern. Man bewegt sich auf einem soliden Niveau und steht westlichen Bands in nichts nach. Einzig das Songwriting bietet hier und da Anlass zur Kritik. Denn abseits von einigen guten Ideen und interessanten Arrangements, gibt es auch einen dicken Batzen an Versatzstücken, die mehr oder weniger unverändert aus dem Black-Metal-Baukasten übernommen wurden. Gerade gegen Ende der Scheibe machen sich Abnutzungserscheinungen bemerkbar und man gewinnt den Eindruck, dass das spannende Song-Material primär in der ersten Albumhälfte verschossen wurde.
Dennoch ist "The Sacrilegious Eradication" keine schlechte Platte geworden. Der Sound ist gut, die Spielzeit mit etwa 34 Minuten sehr kompakt und die fünf Asiaten verstehen ihr musikalisches Handwerk. Wenn sie aber in Zukunft auf den einen oder anderen Füller verzichten, dann wird locker noch mehr drin sein und sie könnten es auch hierzulande schaffen, vom Geheimtipp zum etablierten Act aufzusteigen. Reinhören sollten aber in jedem Fall alle Schwarzheimer, die die alte skandinavische Schwarzmetall-Schule favorisieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner