DRACONIS SANGUIS - Between Insanity And Brilliance
Mehr über Draconis Sanguis
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Metal Age
- Overture: It Has Just Begun
- Stronger Than Madness
- Ground Zero
- Bei den Eichen
- Roter Regen
- Nachtmahr, der Verführer
- Dunkle Seite
- Cosmic Spheres Of Lewdness
- Instinct
- Schrei der Erinnerung
Nee. Echt nicht. Anfangs hatte ich noch gedacht, dass diese Platte eventuell mehr Hördurchläufe benötigte, als ich ihr bisher gegönnt hatte - aber nach dem x-ten Anhören war dann klar, dass DRACONIS SANGUIS' Werk nicht mehr besser werden wird.
"Avantgarde Black Death Metal" klang auf dem Papier verdammt interessant. Und vor allem schraubte diese Stilbezeichnung auf dem berühmt-berüchtigten Promozettel meine Erwartungshaltung an "Between Insanity And Brilliance" doch in gewisse Höhen.
Dass diese Erwartungen sich nicht erfüllt haben, läßt sich leicht an der Einleitung dieses Reviews feststellen. Avantgardistisch ist hier rein gar nichts. Oder gar progressiv - ganz egal, welche Definition man zu Rate zieht, DRACONIS SANGUIS gehen dabei leer aus.
Ihr leicht tödlich angehauchter Black Metal ist nicht nur richtig grottig produziert - was zu verschmerzen wäre -, sondern glänzt vor allen Dingen in erster Linie durch massig aufkommende Langeweile. Zwar ist die Band hörbar um Abwechslung bemüht; so wird des öfteren auch mal cleaner Gesang eingesetzt (der dann leider gegen die Genfer Konventionen verstößt) oder der Versuch eines Intrumentalparts gestartet, doch zumeist werden diese Bemühungen durch die mangelhafte Umsetzung bereits im Keim erstickt.
Es mag ja ganz schick sein, ein Konzeptalbum über Massenmörder zu schreiben (hat auch noch gar keiner vorher getan...) und dabei recht viel auf die deutsche Muttersprache zurückzugreifen - aber wenn die Chose dann aufgrund von nur noch als lächerlich zu bezeichnenden Texten, grauenvollem "Gesang" und dem gescheiterten Versuch, so etwas ähnliches wie Atmosphäre aufzubauen ins Belanglose abgleitet, so will man hier in keinster Weise eine Art "Exotenbonus" wie ihn EISREGEN oder DIE APOKALYPTISCHEN REITER innehaben, vergeben.
Musikalisch pendeln DRACONIS SANGUIS irgendwo im Niemandsland zwischen EISREGEN ohne Leidenschaft und Abgedrehtheit und pseudo-atmosphärischem Black Metal.
Hier entsteht nicht mal ein Fünkchen Spannung, hier gibt es keine wenigstens halbwegs interessante musikalische Ideen, hier gibt es für Hörer aus jeglichen stilistischen Lagern rein gar nichts zu holen.
Dabei sind die Grundvoraussetzungen sicherlich nicht verkehrt - nur sollte man es in Zukunft nicht nur bei Versuchen belassen, sondern auch Songs mit Hand und Fuß schreiben. Bzw. mit Köpfchen.
Anspieltipps: Entfallen.
- Redakteur:
- Rouven Dorn