DRAGONFORCE - Twillight Dementia
Mehr über DragonForce
- Genre:
- Powermetal
- Label:
- Cooperative Music (Universal)
- Release:
- 17.09.2010
- Heroes Of Our Time
- Operation Ground And Pound
- Reasons To Live
- Fury Of The Storm
- Fields Of Despair
- Starfire
- Soldiers Of The Wasteland
- My Spirit Will Go On
- Where Dragons Rule
- The Last Journey Home 11. Valley Of The Damned
- Strike Of The Ninja
- Through The Fire And Flame
Ein recht solides Live-Album mit Powermetal auf Speed.
Irgendwann braucht wohl jede Band ein Livealbum in ihrer Diskografie. Bei DRAGONFORCE ist es nun die fünfte Langrille namens "Twilight Dementia" geworden, die bei der "Utra Beatdown"-Tour aufgenommen wurde. Wohlgemerkt bei der "Tour", denn präsentiert wird auf der Doppel-CD kein einzelnes Konzert, sondern ein Best-Of aus wohl zwei bis drei Mitschnitten unter Heimvorteil in Venues in Großbritannien.
Die Setliste des Albums ist für eine Album-Tour recht recht bunt: Von "Ultra Beatdown" gibt es nur fünf Songs zu hören, der Rest verteilt sich gleichermaßen auf die drei Vorgängeralben. Zwei Finessen sind aber dennoch versteckt: Mit 'Where Dragons Rule' und 'Strike of the Ninja' sind gleich zwei Japan-Bonus-Tracks im Set vertreten, die offiziell noch auf keiner europäischen DRAGONFORCE-CD zu finden sind.
Der Sound der Aufnahmen ist für jeden, der die Jungs schon einmal live erleben durfte, (zu?) gut und differenziert. Die Gitarren flirren und haben Platz im Sound, die Vocals sind für Powermetal charakteristisch dominant und gut verständlich. Keyboard-Pads sind sehr zurückgenommen, Synth-Sololinien aber dennoch recht präsent. Dennoch ist alle nicht klinisch, sondern der Livecharakter wird gut vermittelt. Übermäßigen Hall oder sonstige Effekte gibt es nicht, es klingt alles so trocken und rau, wie man es von einem guten Livealbum erwartet.
Spielen können die Jungs ganz amtlich. Die Soli frickeln in abartigem Tempo, die Drums donnern einen rasenden Fill nach dem anderen. Vor allem aber die 16tel-Dopplungen in Drums, Keys und Gitarren sind stellenweise recht undifferenziert. Angesichts der Arroganz, die die Herren von DRAGONFORCE in Interviews gerne an den Tag legen, darf man da sicher mehr erwarten. Sänger "ZP Theart" hält die anderthalb Stunden sehr gut durch und kommt nur selten außer Atem.
Ein "Made in Japan" ist "Twilight Dementia" nicht, dafür ist die DRAGONFORCE zu sehr eine Studio-Band, als dass ein Livealbum eine eigene Magie entwickeln könnte. Wegen dem hohen Produktionsniveau, der langen Spieldauer und den geschätzen hundert "Motherfucker" aus dem Mund von Sänger ZP ist das Album aber definitiv ein Kauf wert. Zumal es die letzte Veröffentlichung mit ZP, der vor Kurzem die Band wegen musikalischer Differenzen verlassen hat.
Und weil man die Qualität von Livealben nicht in Punkten bemessen kann, die man sonst Studioproduktionen gibt, bleibt es für "Twilight Dementia" bei einem punktelosen "gut".
- Redakteur:
- Markus Herhoffer