DRAGON'S KISS - Barbarians Of The Wasteland
Mehr über Dragon's Kiss
- Genre:
- 80s Heavy Metal / US Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Firecum Records
- Release:
- 26.07.2021
- Barbarians Of The Wasteland
- Ride For Revenge
- Ride Till We Die
- Wild Pack Of Dogs
- Somewhere Up In The Mountains
- Castle Of The Witch
- Rock'N'Roll Soldiers
- I EMbraced The Serpent And The Devil In The Dark
Noch ein weiter Weg bis zur persönlichen Fury Road
Im Oktober diesen Jahres möchte DRAGON'S KISS die neue EP "The Last Survivors" veröffentlichen und schickt quasi als Vorboten nochmal das Debüt-Album "Barbarians Of The Wasteland" ins Rennen, welches eigentlich schon 2014 das Licht der Welt erblickte. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob diese Neuveröffentlichung der Portugiesen wirklich Sinn macht und uns hier vor sieben Jahren tatsächlich ein Kleinod durch die Lappen gegangen ist. Ohne zuviel zu spoilern, lässt sich diese Frage aber direkt verneinen.
Dabei macht der Drachenkuss seine Sache grundsätzlich nicht schlecht. Schöne, raue US-Referenzen treffen auf NWOBHM, und auch die einzelnen Songs grooven, rocken oder ballern schön straight ins Bikerherz. Nur ist das alles halt unfassbarer Durchschnitt, da sich im Songwriting weder Aha-Effekte noch der notwendige Hit-Appeal entdecken lassen.
Der entscheidende Indikator ist aber tatsächlich die Tatsache, dass die beiden Fremdkompositionen auf dem Album die beiden stärksten Tracks der ganzen Platte sind. 'Rock 'n' Roll Soldier' von THE NEW ORDER fügt sich perfekt ins Album ein und wirft genau die paar Prozente mehr Eingängigkeit in die Waagschale, um sich vor den eigenen Songs zu platzieren. Und das funktioniert sogar trotz des fast schon eigenartig skurrilen ruhigen Teils vor dem letzten Chorus.
Richtig Laune macht dagegen das MARQUIS DE SADE-Cover 'Somewhere up in the Mountain', welches allerdings nicht nur qualitativ wie ein Fremdkörper auf dem Album wirkt, sondern auch so gar nicht zur musikalischen Ausrichtung des Langspielers passen möchte. Dieser epische, melancholische Knaller schafft in sich eine tiefe Atmosphäre, welche der Dosenbier- und Motoröl-Charme der restlichen Lieder nicht mal ansatzweise versucht zu erzielen.
Und das ist schade, da nicht nur handwerklich alles im grünen Bereich ist, sondernd der Gesang von Adam Neal durchaus Ausschläge in Richtung W.A.S.P. und Blackie Lawless aufzeigt. Und das ist alles andere als eine schlechte Referenz. Wenn künftig auch noch das Songmaterial zumindest in Richtung "Golgotha" oder "Babylon" ginge, dann wären auch höhere Noten keine Utopie mehr. Bis dato regiert aber die pure Durchschnittlichkeit mit einer tollen Coverversion als Leuchtturm.
Bin aber trotzdem gespannt wie die Jungs die letzten sieben Jahre genutzt haben und welche musikalische Entwicklung uns auf "The Last Survivors" aufgezeigt wird. Im Herbst wissen wir mehr.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal