DRASTIQUE - Pleasureligion
Mehr über Drastique
- Genre:
- Gothic/Black Metal
- Label:
- Beyond Productions / Masterpiece Distribution
- 5enses
- The Succubus
- Legacy Of Fascination
- Perfect Nothing
- Maria Magdalena
- Immortal Beloved
- Voyage Dans La Femme
Mit neuem Sänger und fünfjähriger Schaffenspause im Rücken veröffentlichten DRASTIQUE, früher DRASTIC, ihre Interpretation des spacigen Black/Gothic Metal im letzten Jahr. Die Band beschreibt sich selbst gerne mit den Worten "Cosmoerotic Melancholia". Was das bedeuten soll, bleibt dem Leser selbst überlassen.
Neben den unglaublich schnellen Doubelbassparts, die beim Black Metal ja nicht ganz ungewöhnlich sind, sind folgende Hauptmerkmale besonders hervorzuheben: Neben selten eingesetzten cleanen Vocals besticht der kreischende Blackmetalgesang durch die Mischung mit einer ebenfalls neuen, engelsgleichen Frauenstimme. Dazu kommen spacige Keyboards, leichte progressive Züge, düstere Songstrukturen und insgesamt relativ kurzweilige Songs. Hört sich nach einer interessanten Mischung an, ist in der Praxis auch so.
Dennoch klingt diese Mischung manchmal völlig übertrieben, da neben Gothic und Black die Thrashmerkmale gitarrentechnisch eher stören und für Verwirrung beim Hörer sorgen. Die Songs an sich sind meist unrein und überladen, was vor allem am Wiedererkennungswert nagt. Ebenfalls übertrieben sind manchmal die Keyboards, deren Klimpern einfach zu verrückt wirkt. Mit der Zeit ertappe ich mich auch dabei, dass mir die eher stumpfen weiblichen Vocals auf den Senkel gehen. Ganz zu schweigen vom Drumcomputer, der zwar gut programmiert wurde, aber spätestens beim dritten Song, wo die Bassdrum eher an Techno denn an Metal erinnert, am Sinn des Ganzen vorbei geht.
Ein Lied sollte dennoch gesondert gelobt werden, denn mit 'Immortal Beloved' haben sie einen echten Hit gelandet, der aufgrund seiner eingängigeren Art, interessanten Vocalwechseln (männlich-weiblich) und Violineneinsatz, wahrscheinlich keyboardbedingt, äußerst interessant ist und bleibt.
Die Band versucht, viele Einflüsse auf einmal zu verarbeiten, was den Jungs und dem Mädel auch zum Teil gelungen ist. Eigenständigkeit kann man der Band zumindest nicht abstreiten, außerdem liegen sie mit ihrer Mischung aus Gothic und Black im Moment wohl voll im Trend. Fans der genannten Genres dürfen gerne ein Ohr riskieren, schlecht ist das Teil auf keinen Fall.
Anspieltipps: 5enses, The Succubus, Immortal Beloved
- Redakteur:
- Christian Hubert