DREAD(US) - Brace For Destruction
Mehr über Dread(US)
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 7.50
- Release:
- 20.03.2013
- Intro
- Dawn Of The Dread
- The Pharoah's Ceremony
- Brace For Destruction
- Slay The King
- A Crack In The World
- Excommunication
- Tuck You Into Death
- Killer Moose
- Nuclear Rain
Alte Schule Thrash!
Nicht mehr taufrisch ist es, das Album der Band aus New Mexico. "Brace For Destruction" erschien bereits im Jahr 2010 als Eigenpressung, ging damals allerdings komplett unter. Da die Band heuer unter dem Namen NUCLEAR REIGN wieder aktiv ist, schiebt sie ihren alten Silberling gleich noch einmal mit ins Rennen. Kluger Schachzug. Vor allem, wenn das Material so gut klingt, wie es hier der Fall ist.
Ist der instrumentale Anfang noch etwas sperrig, so bekommt jeder Freund von 80er Thrash bei 'When Dreams Lie' ein feuchtes Höschen. Serviert mit einem herrlich altmodischen Rumpelsound, bei dem der Bass etwas zu laut für die nötigen Schallwellen sorgt, sägen die beiden Gitarren als gäbe es kein Morgen. Da ist man sofort Feuer und Flamme. Wenn Sänger Taylor Dread nach etwas über einer Minute Sägemaschinen-Rifferie das erste Mal ins Mikrofon schreit, platzen alle Glasbehälter im Unkreis. Heiliger Bimbam! Der gute Mann hat Klammern am Säckchen. Anders kann ich mir diese spitzen Schreie kaum erklären. Der pure Wahnsinn. Seine normale Singstimme liegt dann allerdings deutlich tiefer. Einige werden jetzt erleichtert aufatmen. All jenen seien allerdings vor dem Titelsong gewarnt, denn hier fegen die Jungs mit noch höherem Tempo durch die Botanik, was unweigerlich dazu führt, dass auch die Kopfstimme im Akkord arbeitet. Schrillings-Alarm!
Wo wir gerade so schön in Fahrt sind, darf man noch eine Schüppe Kohlen nachlegen. Das denken sich auch die Jungs von DREAD und schrauben beim anschließenden 'Slay The King' jedem Thrasher den Kopf ab. Die auf beiden Kanälen abwechselnd eingestreuten Soli lockern die Angelegenheit dabei nur marginal auf. Nackenschmerzen am nächsten Tag sind einzuplanen. Hätte ich bisher eine Mischung aus AGENT STEEL (Gesang) und frühen DARK ANGEL (High-Speed-Gerumpel) als Richtung angegeben, so kommt bei 'A Crack In The World' plötzlich LEGACY hinzu. Diese Gesangsmelodie erinnert mich so sehr an Zetro Souza, es ist einfach zu herrlich und beim anschließenden 'Excommunication', bei welchem mir der Ein-Wort-Chorus ein wenig sauer aufstößt, fühle ich mich gesanglich sogar an den frühen Tom Araya erinnert. Hach. Es ist eine wahre Freude, wie viele Erinnerungen in so einer Scheibe liegen können. Allein für diese Zeitreise werden alle Fossilien der ersten Metalgeneration dieses Album mögen.
Da stört die nach heutigen Maßstäben etwas raue Klangwelt ebenso wenig, wie die Tatsache, dass DREAD mit dieser Musik sicherlich keinen Originalitätspreis gewinnen werden. Das war sicherlich auch nicht ihre Absicht. Die Jungs wollten einfach nur die Musik spielen, die ihnen am Herzen lag und liegt. Erfrischend altmodisch. Beziehen kann man diesen knusprigen Happen bei metaljoe@gmx.de.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Holger Andrae