DREADMASK - Thy Prime Dread (EP)
Mehr über Dreadmask
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 01.11.2024
- Reign Of Fear
- Jester's Grin
- The Light
- Reflections
- Ember
- Resilient Shadows
Ordentliches erstes Lebenszeichen dieser Melodic-Death-Newcomer.
Die Melodic-Deather DREADMASK haben ihre Heimat zwar in Eindhoven, bestehen aber aus Mitgliedern, die ihre Wurzeln in Griechenland, Ungarn und den Niederlanden haben. Das macht das Quartett, das 2023 aus der Taufe gehoben wurde und uns nun knapp eineinhalb Jahre später mit der EP "Thy Prime Dread" ein erstes Lebenszeichen serviert, zu einem hervorragend Beispiel dafür, dass Musik im Allgemeinen und Metal im Besonderen ein perfektes Mittel für die Völkerverständigung ist. Ob die sechs Songs darüber hinaus aber auch echte Begeisterung auslösen und DREADMASK auf der metallischen Weltkarte etablieren können, gilt es aber nun erst einmal herauszufinden.
Mit dem Melodic Death Metal haben sich John Kourentas an der Gitarre und den Keyboards, Antonis Mougiakakos am Bass und Gesang, Gitarrist Zoltán Herczog und Schlagzeuger Elger van Delft damit auf jeden Fall schon einmal ein Genre ausgesucht, das zwar immer wieder namentlich bemüht wird, meist aber nur noch eine Fassade für modernen Metalcore ist, der nur wenig mit dem Gothenburg Sound der Neunziger zu tun hat. Für Traditionalisten lautet die gute Nachricht dabei, dass DREADMASK definitiv nicht in diese Kategorie fällt, sondern die eigene Interpretation dieser Stilistik mit klassischen Zutaten und einer deutlichen Betonung auf dem Wörtchen "Death" liefert. Soll heißen, dass man Dual-Gitarrenleads in IN FLAMES-Manier hier seltener vorfindet und die melodischen Versatzstücke zumeist in die Gitarrenriffs eingeflochten werden, was schnell die Brücke hin zu den Genre-Urvätern AT THE GATES schlägt, auch wenn DREADMASK über weite Strecken noch die unnachahmliche Durchschlagskraft der schwedischen Vorbilder fehlt.
Stattdessen wuchtet sich der Vierer mit handwerklicher Klasse zumeist durch solide Melodic-Death-Brocken wie 'Reign Of Fear' oder 'Ember', die zwar kompositorisch pflichtbewusst die gewohnten Trademarks abhaken, gleichzeitig aber diesen letzten melodischen Kick vermissen lassen, der aus einem guten einen großartigen Song machen würde. Dennoch möchte ich hier für die Zukunft der Band gar nicht schwarzmalen, denn wenn die Eingebung für die ganz große Hookline passt, dann können die Jungs auch mal einen groovenden und unheimlich eingängigen Kracher wie 'Reflections' schreiben, der für mich ganz klar den Höhepunkt dieser Kurzrille markiert und folgerichtig auch als zweite Single ausgekoppelt wurde. Wenn ihr die Nummer antestet, dürft ich euch dabei ganz besonders auf den Mittelteil freuen, bei dem nicht nur wunderschöne Riffs zum Einsatz kommen, sondern auch endlich mal die Gitarrenleads ein wenig in den Vordergrund treten dürfen.
Für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung reicht dieser eine Glanzpunkt schlussendlich aber natürlich noch nicht, zeigt aber dennoch, dass DREADMASK mit etwas mehr Finesse beim Songwriting das Potential für größere Taten hat. Mit dem aktuellen Songmaterial erreicht "Thy Prime Dread" allerdings nur solides Genre-Mittelmaß.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs