DREAMGATE - DreamGate
Mehr über DreamGate
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Underground Symphony
- Release:
- 04.06.2024
- Sun King
- The Scout Of The Empire
- Life Is One
- No Sweat No Glory
- The Lost Symbol
- DreamGate
- The All (The Magic Of The Silver Dew)
- Ball And Chain
- The Garden Of Tears
- Cecil
- Belmont's Fate
Metal und Kitsch - eine seinerzeit verlässlich italienische Kombination.
Man darf wohl ruhigen Gewissens behaupten, dass eine Scheibe wie "DreamGate" Ende der 90er in die Kategorie "Unter ferner liefen..." gepackt worden wäre. In einer Zeit, als die italienische Power-Metal-Szene von so vielen kitschlastigen Releases überflutet und weiter oben im Norden phasenweise auch nicht mehr ganz so ernst genommen wurde, weil der stetige Happy-Output die klassisch-metallischen Pfade längst verlassen hatte, wäre DREAMGATE sicherlich nur eine Band von vielen gewesen.
Zweieinhalb Dekaden später ist die Szene längst gesund geschrumpft, und wunderlicherweise wünscht man sich hin und wieder doch mal wieder eine Melodic-Metal-Scheibe jener Coleur, ohne dass die eigentlichen Qualitäten dadurch höher eingeschätzt werden sollten. Und dennoch lässt sich nicht abstreiten, dass die Herren aus dem Spaghetti-Staat einem hin und wieder Freude bereiten, weil sie schlichte Melodien mit ebenso schlichtem Songwriting kombinieren, ein paar anständige Hooklines aufbieten und sich auch nicht vom Bombast totprügeln lassen. Der Chorus von 'No Sweat No Glory' beispielsweise hat etwas für sich und erinnert an die positiven Augenblicke des endenden Jahrtausends im melodischen Heavy Metal.
Dem gegenüber steht aber nach wie vor eine Menge Gebügeltes, sowohl was den eigentlichen Output als auch die relativ glatte Produktion betrifft - und an diesem Punkt ist man dann wieder im Epic-Hollywood-Kosmos, wenngleich mit eher schlichter Rahmenuntermalung. Denn bei Songs wie 'The Garden Of Tears' oder 'The Lost Symbol' dürften sich sofort wieder eine Menge Fußnägel hochrollen, die Frage nach dem tatsächlichen Metal-Content auftreten und darüber hinaus die Feststellung ergeben, dass DREAMGATE problemlos auch im berüchtigten Fernsehgarten auftreten könnten, weil die Italiener nun wirklich alle lieb haben und keinem weh tun wollen. Und wenn dann die gerne zitierten Parallelen zu einer Kapelle wie SKYLARK in den Raum gestellt werden darf, ist auch einiges über die inhaltliche Qualität von "DreamGate" gesagt.
Insofern stellt man letztlich die Freude über einen solch fröhlich anmutenden Release der Anstrengung der natürlich Keyboard-lastigen Kitsch-Arrangements gegenüber und muss feststellen, dass der Spaß nur kurzfristig anhält. Das mögen Happy-Metal-Liebhaber sicherlich anders sehen, doch in der Summe ist eine Platte, die vor 25 Jahren wahrscheinlich zerrissen worden wäre, auch heute nicht besser, nur weil die nächste Metal-Generation sich mit diesem Stoff kaum mehr beschäftigt. Die Zielgruppe ist informiert, alle anderen müssen sich aber nicht versucht fühlen, hier tiefer einzutauchen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes