DREAM DEATH - Dissemination
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2016
Mehr über Dream Death
- Genre:
- Doom / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rise Above Records
- Release:
- 04.03.2016
- Dissemination
- Expendable Blood Flow
- Crawling
- The Cold Hard Light
- All In Vain
- Dominion
- The Other Side
- Nothing Ever Will
- Neutral Ground
- In Perpetuum
Ein Treffen der Extreme
Doom Metal ist ja für viele die Art von Musik, in der ein Riff für einen ganzen Song ausreicht, während Thrash Metal die Art Musik ist, bei der ein Riff noch nicht mal für einen Takt zu reichen scheint. Was dabei herauskommt, wenn man nun beide Stile mischt, lässt sich in nur wenigen, aber beeindruckenden Tondokumenten beobachten. Die Musik von CONFESSOR gehört dazu, aber vor allem auch die von DREAM DEATH.
Die Amerikaner haben nach langer Pause zwischen Debüt und Zweitwerk mit "Dissemination" in ungewöhnlich kurzer Zeit nachgelegt und legen einen verdammt schweren Brocken vor. Der pendelt zwischen Doom und Thrash, wobei sowohl der Beweis angetreten wird, dass man abwechslungsreich im Doom riffen kann, als auch ein einziges Riff für eine ordentliche Thrash-Abfahrt ausreicht. Extrem trocken und direkt produziert knallt die Platte aus den Boxen, hier klingt alles so, als stünde man mitten im Proberaum der Band und würde das Massaker miterleben, das die Jungs an ihren Instrumenten anrichten. Ohne Netz und doppelten Boden, aber mit Energie und Unbarmherzigkeit wird hier musiziert, was an sich schon beeindruckt, zumal die Produktion eben auch transparent und Druckvoll ausgefallen ist.
"Dissemination" wirkt bei den ersten Hördurchgängen sehr sperrig und schroff, der wütende Gesang, die unbarmherzigen, schneidenden Riffs und das Drumming, das den Hörer überrollt wie eine wütende Büffelherde, all das klingt nicht nach Easy Listening. Und auch wenn die Musik nie zum leichten Happen wird, schälen sich immer mehr Parts und Songs heraus, die man im Ohr behält, die man mitsingt und spätestens wenn man sich dabei ertappt, allen unliebsamen Zeitgenossen ein zünftiges "We will never reach neutral ground!" entgegenzuschleudern, ist klar, dass man in der Welt von DREAM DEATH angekommen ist. Es ist eine Welt, die stets zwischen Verzweiflung und Wut pendelt, in der Aufgeben und Selbstmitleid aber nie eine Option sind und in der man erhobenen Hauptes untergeht, bevor man klein beigibt.
Doch bis es soweit kommt, hat man zehn hervorragende, einzigartige und charakterstarke Songs gehört, die die Ausnahmestellung, die DREAM DEATH im Doom und Thrash einnimmt, auf beeindruckende Weise deutlich machen. "Dissemination" ist ein kompromissloses, knurriges und stures Album geworden, das mir sehr viel Freude bereitet und das sich Fans von origineller Musik unbedingt anhören sollten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst