DREAM EVIL - Metal Gods
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/24
Mehr über Dream Evil
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 26.07.2024
- Metal Gods
- Chosen Force
- The Tyrant Dies At Dawn
- Lightning Strikes
- Fight In The Night
- Masters Of Arms
- Born In Hell
- Insane
- Night Stalker
- Y.A.N.A.
Gute Vorstellung, aber...
Bereits 22 Jahre ist es her, als die Schweden von DREAM EVIL mit "Dragonslayer" ein absolutes Über-Debüt präsentierten und sich für mich mit dem Hit 'In Flames You Burn' unsterblich machten. Bis heute lege ich die Platte noch unheimlich gerne auf und lasse mich nostalgisch treiben. Alte Liebe stirbt eben nicht, aber etwas angerostet ist sie trotzdem, da Frontmann Niklas Isfeldt und Co. in den Folgejahren zwar weiterhin gute bis sehr gute Schwermetallkost an den Mann brachte, "Dragonslayer" aber unberührt blieb und die Band nach ihrem fünften Album "In The Night" eine größere Pause einlegte.
Aus den Augen, aus dem Sinn – glaubt man, doch an "Six" von 2017 war ich trotzdem interessiert. Doch der Funken der Flammen, in denen ich einst brannte, wollten nicht aufkeimen und so strichen erneut sieben, lange Jahre ins Land. Nun ist DREAM EVIL mit Album Nummer sieben und dem verheißungsvollen Titel "Metal Gods" zurück und erneut möchte ich den Schweden eine Chance geben.
Natürlich kramen Isfeldt und Co. wieder ordentlich im Klischeeordner, trieft allein der bereits als Single veröffentlichte Opener 'Metal Gods' schon vor Klischees. Doch so kennen und mögen wir die Schweden, kennen und mögen wir auch den Heavy Metal, der in diesem Fall sehr stampfend und mit kräftigem Refrain vorgetragen wird. Der erhoffte Aha-Effekt will sich allerdings noch nicht einstellen, denn auch wenn 'Chosen Force' eine hymnische, HAMMERFALLeske Rhythmik hat, zeigt erst das flottere 'The Tyrant Dies At Dawn' mit knackigem Refrain und knackigen Chören, was in DREAM EVIL steckt. Die Qualität hebt sich also und teils rockig-melodisch ('Lightning Strikes' – kein JUDAS PRIEST-Cover!), teils düster mit straightem Heavy-Riffing ('Fight In The Night') geht es ordentlich weiter, ehe man einmal mehr starke ACCEPT-Tendenzen, zumindest instrumental, bei 'Masters Of Arms' feststellen kann. Ihr merkt, aus ihrer Komfortzone bewegen sich die Schweden nur selten heraus, doch warum das Rad neu erfinden, wenn das Gehörte sehr ordentlich präsentiert wird.
Anbetungswürdige Türöffner bleiben auch im weiteren Verlauf eher spärlich besetzt, doch dafür hat 'Born In Hell' einen coolen Headbang- und Faustreckfaktor, 'Insane' stampft sich entschlossen durch die viereinhalbminütige Spielzeit und 'Night Stalker' überzeugt vor allem durch das tolle Gitarrensolo im letzten Drittel. Und 'Y.A.N.A.' steht als letzter Song auf "Metal Gods" für recht viel Gefühl in der Klampfenarbeit und einen recht majestätischen Abschluss. Das überrascht, wie schon gesagt, nur bedingt, aber weiß die schwermetallische Welt zu unterhalten.
Welchen Göttern hier offensichtlich Tribut gezollt wird, ist mit HAMMERFALL, ACCEPT und JUDAS PRIEST genauso vorhersehbar wie die Gezeiten. Versteht mich nicht falsch, "Metal Gods" ist ein gutes Album, doch hegte ich sieben Jahre nach "Six" die Hoffnung auf etwas mehr Zunder, Wagnis und Tempo. Viele Songs bewegen sich im hymnisch-rhythmischen Mid-Tempo – mal etwas düsterer, mal epischer – doch ein paar Geschwindigkeitsattacken hätten der siebten DREAM EVIL-Platte sicherlich gutgetan. Dennoch ist es schön, dass die Schweden wieder am Start sind und wer weiß, die Hoffnung, 'In Flames You Burn' einmal live zu hören, habe ich bis heute nicht aufgegeben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp