DREAM EVIL - Six
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2017
Mehr über Dream Evil
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 26.05.2017
- Dream Evil
- Antidote
- Sin City
- Creature Of The Night
- Hellride
- Six Hundred And 66
- How To Start A War
- The Murdered Mind
- Too Loud
- 44 Riders
- Broken Wings
- We Are Forever
Die Band des Mittelmaßes.
Es war viele Jahre sehr ruhig um die Göteborger Truppe DREAM EVIL. Das letzte Album "In The Night" hat schon sieben Jahre auf dem Buckel. Zeit genug war also vorhandenen, um die versammelten Genrefreunde mit einem echten Brecher zu überraschen. Einen solchen gab es in der bisherigen Laufbahn der DIO-Verehrer leider ja noch nicht so wirklich. Nur ein paar Stücke der Frühphase tendierten noch in die Richtung.
Also wurde in den letzten Jahren alle Kraft gesammelt, wurde jede Energie auf packendes Songwriting verwendet? Oder gibt es schon wieder einen eher mittelmäßigen Output, der sich aber zweifelsohne vorzüglich in die bandeigene Diskografie einreihen würde? Nunja, die Antwort darauf gibt schon meine Note ganz unten.
"Six" ist fraglos ein gutes Album. Kompetent eingespielt, von Nick Night wie gewohnt schön eingesungen, ein okayes Coverartwork und einigermaßen abwechslungsreiches Songwriting. Aber es entzündet sich einfach kein Feuer in den Ohren und Herzen der Hörenden. Viel zu kontrolliert wird vor jeder Genregrenze schon Kehrt gemacht, bevor sie überhaupt in deutliche Sichtweite gerät. DREAM EVIL macht trotz der langen Unterbrechung genau damit weiter, womit damals in die Pause entlassen wurde: Hübscher Melodic Metal, der zwar keineswegs großartig mitreißt, aber eben auch keinem weh tut.
Und dann erinnert auch noch jeder einzelne Song an die Süddeutschen PRIMAL FEAR, die zwar eigentlich auch mit diesem Konzept unterwegs sind, aber im Gegensatz zu diesen schwedischen Nacheiferern viel mehr Spaß machen. Den direkten Vergleich kann DREAM EVIL in keinem Duell bestehen. Die Riffs der vermeintlichen Power-Songs ('How To Start A War') sind weniger knackig, der Partyrocker ('Too Loud') lädt wegen der Eingeschlafene-Füße-Lyrik und dem schon dreißig Mal besser geklauten Riff weder wirklich zum Tanzen noch zum Trinken ein, die Ballade ('Creature Of The Night') ist weniger schmalzig und auch das etwas dramatischere 'We Are Forever' kann keineswegs mit einer richtigen Hymne à la 'Iron Fist In A Velvet Glove' mithalten.
So bleibt auch 'Six' im Grunde Stangenware, die zwar sauber aingespielt und produziert wurde, aber kaum bleibenden Mehrwert mit sich bringt. Wird man sich nächstes Jahr noch an einzelne Songs dieser Zusammenstellung erinnern? Ich wage das zu bezweifeln.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring