DREAM OCEAN - The Missing Stone
Mehr über Dream Ocean
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.09.2021
- Nightmare (Intro)
- Dark Miracles
- Pendulum Of Time
- The Great Silence
- Lucid Air
- As I Die
- Eterna Espera
- Daydreamer
- Song To The Ocean
- The Missing Stone
- Uyan
Hinter die Fassade geblickt.
Zugegeben, als nicht gerade geübter Hörer des Symphonic Metals habe ich im Vorfeld durchaus mit den Augen gerollt. Doch so kann man sich täuschen, weiß "The Missing Stone" doch durchaus zu gefallen. Via Crowdfunding-Kampagne wurde das zweite Album der türkisch-deutschen DREAM OCEAN-Combo finanziert und hat tiefgründig wesentlich mehr zu bieten als man auf dem ersten Blick denken mag.
Harmonien steigen empor, Melodien nehmen die Zügel fest in die Hand und von Mal zu Mal kommen neue Feinheiten im DREAM OCEAN-Klanguniversum zum Vorschein, die man vorher gar nicht bemerkt hat. Es sind keine Songs, die von Beginn an zünden oder gar Begeisterungsstürme auslösen, sondern einerseits komplexe Mosaiksteinchen, die sich zu einem großen Ganzen zusammenbauen, anmutige Orchestrierungen, Chöre, die "The Missing Stone" noch mehr Dimension verleihen und der opernhafte Gesang von Basak Ylva. Andererseits gibt es über 51 Minuten auch eine amtliche Portion Härte und Gitarrenläufe, die mit Wumms im gelungenen Kontrast zu dem symphonischen Element auf dieser Platte stehen. Streicher hier und Synthies dort sorgen für den Rest.
Basak ist eine tolle Sängerin und veredelt etwas eingängigere Songs wie das als Single ausgekoppelte 'As I Die', 'Pendulum Of Time' inklusive geschmackvollem Klaviereinsatz sowie bisweilen auch 'Dark Miracles', obgleich man hier schon einen Eindruck bekommt, wie komplex die Band ihre Musik kredenzen kann. Für einfach gestrickte Ohren wohl ungeeignet, wächst das recht verschachtelte Liedgut von Mal zu Mal und zieht den Symphonic-Metal-Freund von heute in den Bann. Die besten Beispiele sind hierfür das zehnminütige Titelstück, bei dem die vier Köpfe die volle Breitseite an Orchestrierung auffahren, sowie 'Pendulum Of Time' und 'Lucid Air', das sich nach einigen Versuchen als heimlicher Hit auf "The Missing Stone" etabliert. Abschließend sorgt mit 'Uyan' das auf Türkisch eingesungene 'Daydreamer' für einen schönen Abschluss.
Zwar droht der berühmt berüchtigte rote Faden ab und an doch zu reißen, doch die vier DREAM OCEAN-Musiker wissen das Ruder herumzureißen und haben letztendlich mit "The Missing Stone" ein einerseits komplexes, andererseits auch sehr interessantes und stimmungsvolles Album an der Hand, das nur darauf brennt, von allen Freunden orchestraler, symphonisch-metallischer Klänge entdeckt und genossen zu werden. Die Kontraste spielen sich gelungen die Bälle hin und her, der eine oder andere Ohrwurm ist auch mit von der Partie und man darf gespannt sein, was man von Basak und ihren Mannen künftig noch zu hören bekommt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp