DREAM THEATER - Breaking The Fourth Wall - Live From The Boston Opera House (2-DVD)
Mehr über Dream Theater
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Roadrunner Records (Warner)
- Release:
- 26.09.2014
- The Enemy Inside
- The Shattered Fortress
- On The Back Of Angels
- The Looking Glass
- Trial Of Tears
- Engima Machine
- Along For The Ride
- Breaking All Illusions
- The Mirror
- Lie
- Lifting Shadows Off A Dream
- Scarred
- Space Dye Vest
- Illumination Theory
- Scene Two: I. Overture 1928
- Scene Two: II. Strange Deja Vu
- Scene Seven: I. The Dance Of Eternity
- Scene Nine: Finally Free
Das Traumtheater einmal mehr nahe der Perfektion.
Es gehört in den letzten Jahren beim Traumtheater mittlerweile zum guten Ton, dass beinahe jede Tour in Bild und Ton festgehalten wird. Seit "Metropolis 2000: Scenes From New York" aus dem Jahr 2001 wurden nun insgesamt sieben Studioalben und - inklusive "Breaking The Fourth Wall - Live From The Boston Opera House" - sechs Live-DVDs veröffentlicht.
Dass die Fans jeder dieser DVDs mit Spannung entgegen blicken, liegt daran, dass sich DREAM THEATER immer etwas Besonderes überlegt und die Setlisten so enorm variantenreich sind.
Das gilt natürlich auch für "Breaking The Fourth Wall", bei dem drei Alben im Mittelpunkt stehen. Im ersten Teil konzentrieren sich John Petrucci, James LaBrie & Co. auf das neue, unbetitelte Album, das hier mit vier Songs vorgestellt wird. Dabei zeigt sich auch die Klasse von Nummern wie 'The Enemy Inside', 'Along For The Ride' oder 'The Looking Glass', die mir livehaftig hier mehr zusagen als auf dem Album. Der Rest des ersten Aktes besteht aus dem Instrumental 'Enigma Machine', den beiden "A Dramatic Turn Of Events"-Nummern 'On The Back Of Angels und 'Breaking All Illusions' sowie den beiden Überraschungen 'The Shattered Fortress' und 'Trial Of Tears'. Letzteres inklusive feinen Soloeinlagen von Mike Mangini und John Petrucci.
Der zweite Akt widmet sich dann dem 20. Geburtstag von "Awake" und feiert diesen mit 'The Mirror/Lie', 'Lifting Shadows Off A Dream'(!), 'Scarred' und 'Space-Dye Vest'(!). Vor allem bei der letztgenannten Nummer gibt es durchaus Gänsehaut zu vermelden, spätestens beim überragenden Petrucci-Solo. Wäre das nicht eine Kevin-Moore-Nummer, müsste der Song eigentlich ein fester Bestandteil der Setlist sein.
Bevor im letzten Akt der 15. Geburtstag von "Scenes From A Memory" zelebriert wird, darf sich der Orchestergraben vor der Bühne aber noch für die 'Illumination Theory' füllen. Mit über 40-köpfigem Orchester und 24-köpfigem Chor ist der Song auf der Bühne dann doch um einiges beeindruckender als auf dem Album, wo mir die Nummer bis heute zu lang und für DREAM THEATER-Verhältnisse erstaunlich unrund vorkommt. Im Vergleich zu "Score" gelingt die Umsetzung hier meiner Meinung nach auch besser. Der Mix lässt sowohl Orchester als auch Band und Chor zur Geltung kommen, die Arrangements sind stimmiger und das Zusammenspiel homogener. Sehr gut.
Das Finale ist also ein - kurzer - Abriss von "Scenes From A Memory", der 'Overture 1928', 'Strange Deja Vu', 'The Dance Of Eternity' und 'Finally Free' beinhaltet und ebenfalls von Orchester und Chor unterstützt wird. Letzterer geht allerdings im Mix der DVD ein wenig unter und kann bei den Backingvocals nur wenig Akzente setzen.
An der Performance der Band gibt es über die gesamten ca. 150 Minuten dabei natürlich wenig auszusetzen. Jeder Musiker erhält seinen Spotlight, auch wenn John Myung naturgemäß deutlich zurückhaltender als der Rest der Truppe agiert. Dagegen ist vor allem Jordan Rudess beinahe schon ein Entertainer, wenn er mit umgeschnallten Keys über die Bühne tänzelt. Auch James LaBrie ist stimmlich voll auf der Höhe und bietet hier einen weiteren Beweis seiner Extraklasse, ohne dabei unnatürlich perfekt zu wirken. Und wem es an Bewegung auf der Bühne mangelt, kann sich an der fantatischen Location und den im Hintergrund abgespielten Videos ergötzen. Eyecatcher gibt es da genügend.
Auch technisch ist diese Veröffentlichung - natürlich - über jeden Zweifel erhaben. Das Bild ist gestochen scharf, der Sound im 5.1.-Surround-Mix differenziert und voluminös, der Schnitt angenehm und die eingewobenen Splitscreens bieten ausreichend Gelegenheit auf die Finger der begnadeten Techniker zu schauen.
Lediglich an den Extras hat man dieses Mal etwas gespart. Es gibt die Visuals zu 'Enigma Machine' und 'Illumination Theory' sowie eine Photogalerie und das war es dann auch schon. Aber wegen den Boni kauft ja eh niemand eine Live-DVD. Dass es die Veröffentlichung auch als BluRay und ergänzt mit einer Dreifachl-CD gibt, ist so selbstverständlich, dass es fast keiner Erwähnung mehr Bedarf. In welcher Form auch immer: Fans sollten sich das Set in den Schrank stellen.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk