DREAMAKER - Enclosed
Mehr über Dreamaker
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Arise
- Release:
- 11.03.2005
- I Live My Own Life
- Reverse Universe
- Over The Edge
- Living In Fear
- The End Of Your Suicide
- Innocent Blood
- W.W.666
- Face To Face
- Enclosed
- Perfect Soul
- Take Me Higher
- Promised Heaven
DREAMAKER ist die neue Band der ehemaligen DARK MOOR-Musiker Elisa C. Martin, Jorge Saez und Albert Maroto. Das Trio, das seinerzeit die spanischen Metaller aufgrund musikalischer Differenzen verlassen hat, ist mittlerweile zum Sextett angewachsen und legt dieser Tage mit "Enclosed" sein zweites Studioalbum vor, das sich folgerichtig auch erheblich vom traditionellen Power Metal der ehemaligen Band der Herrschaften unterscheidet. Zwar spielt man definitiv auch mit DREAMAKER "richtigen" Metal, aber in einer völlig anderen Form als DARK MOOR. Das Material der Band ist viel heavier, aber durch den sehr dominanten Keyboardeinsatz auch irgendwie moderner, um nicht zu sagen poppiger. Die Band arbeitet mit Einflüssen aus allen möglichen Metalbereichen, wobei der Schwerpunkt immer Power Metal bleibt. Damit meine ich aber nicht den typischen Euro-Powermetal, der in inflationärem Maße aus aller Herren Länder an unsere Gestade schwappt. Man würde der Elisa & Co. definitiv Unrecht tun, wenn man sie in diese ohnehin völlig überfüllte Schublade stopfte.
Größtes Plus der neuen Scheibe von DREAMAKER ist der variable Gesang, wobei allerdings festzuhalten ist, dass Elisa noch immer am besten ist, wenn sie richtig melodische Power-Metal-Gesangslinien intonieren darf. Die bohren sich richtig tief ins Ohr. Gerade bei den beiden ersten Stücken sind die melodischen Passagen wirklich klasse gesungen, während in den heftigeren Momenten der Gesang etwas abgehackt wirkt. Genial sind dann wiederum die Chöre und die Hooklines im Refrain von 'W.W. 666', die mich sehr stark an BLIND GUARDIAN erinnern, wobei der Song als solcher groovender und moderner geartet ist. Häufig gibt es auch ein paar wirklich garstig keifende Vocals, die eine Prise CRADLE OF FILTH einbringen, aber nur bei 'Perfect Soul' einen wirklich überzeugenden, spannenden Kontrast zu Elisas hier besonders melodischen Vocals erzeugen. 'Face To Face' glänzt ebenfalls mit variablem Gesang, sphärischen Keys und einem schönen Refrain, während das folgende Titelstück etwas zu viele verschiedene Parts zu vereinen versucht und dabei ein bisschen aus den Fugen gerät. Ansonsten gibt es noch einen sehr modernen, EVANESCENCE-artigen Titel und einige speedig-thrashige Stücke mit melodischem Power-Metal-Refrain.
Ich kann mir nicht helfen, aber je öfter ich "Enclosed" anhöre, um so mehr begeisternde Passagen entdecke ich. Zwar ist lange nicht alles perfekt, manche Tempowechsel und Breaks wirken befremdlich und hemmen den Fluss einzelner Stücke. Auch die des Öfteren auftretenden Dani-Filth-mäßigen Gesangseinlagen glänzen nicht immer, wirken manchmal gar ein bisschen deplatziert. Was für mich die Scheibe letztlich rettet, sind einige sehr prägnante Melodien und eben Elisas streckenweise wirklich überragend guter Gesang. Die Scheibe ist zwar ein gutes Stück davon entfernt, perfekt zu sein, aber sie enthält vieles, was herausragt und beeindruckt, jedoch des Öfteren durch kleine Irritationen ein wenig leidet. Auch der Drumsound ist nicht ganz so mein Fall, was aber kein wirklich gewichtiger Makel ist. Ich bleibe dabei: "Enclosed" enthält genügend Highlights, um dem einen oder anderen Fan modernen, nicht kitschigen Power Metals, der Einschüben aus den Bereichen Thrash, Black und Death Metal offen gegenüber steht, einiges zu bieten. Ein Blindkauf könnte allerdings riskant sein, weshalb ich euch dringend empfehlen möchte, vorher mal gut reinzuhören.
Anspieltipps: W.W.666, Face To Face, Perfect Soul
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle