DREAMARCHER - Harding
Mehr über Dreamarcher
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 09.03.2018
- Dalen
- Aske
- Omuta
Schwere Kost im EP-Format
Bereits ihr gleichnamiges Debüt war für die Musiker von DREAMARCHER die Suche nach einer exakten musikalischen Standortbestimmung. Und auch die nachgeschobene EP ist vor allem dadurch charakterisiert, dass die klare Linie immer noch nicht real existiert, weil die Norweger sich alle Mühe geben, ihren progressiven Kurs möglichst weitläufig zu bewandern und jede Annäherung von Tunnelblick auszuschließen. Dies führt zwangsläufig dazu, dass "Harding" sich gerade in den ersten Durchgängen ziemlich sperrt und zunächst nicht zulässt, dass man die wahre Schönheit hinter diesem Release sofort erkennt. Doch auch das ist nur eine Momentaufnahme...
...die sich dann irgendwann in Wohlgefallen auflöst, wenn man die verspielten Gitarrenarrangements in 'Aske' durchschaut hat bzw. von den Violinen in 'Omuta' derart verzaubert wird, dass man gar nicht mehr wahrhaben will, wie viele, teils brachiale Wege alleine dieser Song einschlägt. DREAMARCHER bewegt sich zwischen den Monster-Riffs von MASTODON, den undurchsichtigen Strukturen mancher PAIN OF SALVATION-Nummer, der grazil instrumentierten Melancholie der jüngeren A PERFECT CIRCLE-Alben und erkundschaftet das gesamte Umfeld dieser Bands, ohne sich wirklich festlegen zu wollen. Das ist auch der einzige Punkt, der diesen EP-Release schwierig gestaltet, denn die Nordeuropäer haben nicht mehr die Gelegenheiten, die kurzen Momente der Verwirrung zu kompensieren, weil hier einfach die Zeit fehlt. Musikalisch ist das Ganze unbestritten grandios, aber es braucht eben seine Zeit, bis die berauschende Wirkung einsetzt. Aber mal ehrlich: Ist es nicht gerade das, was man an progressiver Musik so liebt? Insofern verdient "Harding" so oder so einen Lauschangriff - und wahrscheinlich am Ende dann auch mehr!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes