DREAMING DEAD - Within One
Mehr über Dreaming Dead
- Genre:
- Death / Thrash / Progressive Metal
- Label:
- Ibex Moon Records
- Release:
- 26.01.2009
- Stairs Into The Vortex
- Within One
- Putrid Is The Sky
- Shadows In The Dark
- Cursed
- War Machine
- Perpetual Pretext
- Manslaughter
Death Metal in höchst anspruchsvoller Spielweise, stilistisch merklich von Chuck Schuldiner beeinflußt, allerdings mit mächtig röhrender Frontlady.
Begonnen haben DREAMING DEAD, die bis jetzt eine gänzlich unbekannte Größe im Business darstellen, im Jahr 2006. Unter dem damaligen Bandnamen MANSLAUGHTER veröffentlichten die Amis rund um Frontdame, Gitarristin und "Chefin vom Dienst" Elizabeth Schall ein Demo mit dem Titel "Through The Eyes Of Insanity", das mit reichlich Lob versehen wurde und im Endeffekt auch einen Deal beim ebenso noch eher unbekannten, relativ neuen Label Ibex Moon (das von INCANTATION-Gitarrist John McEntee betrieben wird) einbringen konnte.
Seit der Umbenennung in DREAMING DEAD scheint die Dame in Arbeit regelrecht unterzugehen, denn nicht nur das vorliegende Debütalbum wollte fertig gestellt werden, auch ein passendes Line-up musste erst einmal gefunden werden, schließlich stehen demnächst unzählige Shows auf dem Programm. So werden DREAMING DEAD unter anderem im Juni zusammen mit MASTER die Vereinigten Staaten unsicher machen. Ob es die Band auch nach Europa schaffen wird, bleibt erst einmal abzuwarten, sollte es soweit sein, darf man sich auf ein sehr imposantes Abendprogramm freuen. Bis dahin bleibt für alle Interessenten aber sehr wohl noch genügend Zeit, um sich mit dem Material der Formation erst einmal ausreichend vertraut zu machen, auch wenn die Sache doch ein wenig Zeit beansprucht.
Auf "Within One" wird uns eine sehr abwechslungsreiche, wenn auch auf den ersten Eindruck nicht unbedingt leicht zugängliche Melange geboten, die zwar von der Basis her eindeutig im technisch hochwertigen, anspruchsvollen Death Metal dingfest zu machen ist, durch unzählige weitere Einschübe aber nicht nur an Vielfältigkeit, sondern mit Fortdauer der Spielzeit auch an Anspruch gewinnen konnte. Eine ordentliche Portion Thrash Metal der nicht minder abgefahrenen Machart muss diesbezüglich unbedingt erwähnt werden, da der Großteil des Songmaterials auch damit versehen wurde und weiters sollte auch angemerkt werden, dass die Dame nebst Herrenbegleitung in ihren Tracks auch eine amtliche Dosis Progressive Metal zu integrieren verstand.
Vor allem an der Gitarre scheint Fräulein Schall außerordentlich versiert zu sein, als Inspiration darf hier wohl in erster Linie Chuck Schuldiners Werk und Wirken genannt werden. Sein Einfluss auf Elizabeths Spiel lässt sich meiner Meinung nach keinesfalls verleugnen, da mich einige Passagen von "Within One" stark an die Spätphase von DEATH erinnern. Zudem kommt aber auch ihr ungemein fies klingender Gesang als dominant und prägend zur Geltung, mitunter kommt die Dame in die Nähe von Madame Gossow, auch wenn Elizabeth nicht ganz so aggressiv ins Mikro röhrt wie die ARCH ENEMY-Frontlady.
Neben unzähligen brachialen Eruptionen stehen aber auch sehr atmosphärische Passagen auf dem Programm, mit denen DREAMING DEAD nicht nur für Abwechslung zu sorgen wissen, sondern auch an Tiefgang gewinnen können. Zwar ist die Kombination nicht immer ganz geglückt, aber dass es sich bei DREAMING DEAD um eine sehr ideenreiche und ambitionierte Formation handelt, ist definitiv nicht von der Hand zu weisen.
Spieltechnisch ist aber nicht nur Elizabeth an der Klampfe, sondern auch ihr Mitstreiter Mike Caffell am Schlagzeug, der zudem Elizabeth auch sporadisch gesangstechnisch unterstützt, über jeden Zweifel erhaben, auch wenn trotz allem Anspruch auf rein technisch angelegtes Gefrickel verzichtet wird und die Songs an sich im Vordergrund stehen. Den Tracks selbst fehlt es also keineswegs an Vielschichtigkeit und auch nicht an amtlichem Druck, einzelne Details erschließen sich jedoch erst beim x-ten Durchlauf.
Einzig in Punkto zwingender Momente hätte man durchaus noch verstärkt arbeiten können, damit sich DREAMING DEAD aus der momentanen Schwemme an Veröffentlichungen gleich mehrfach abheben hätten können. Vorerst bleibt die markante Stimme der Frontdame diesbezüglich als einziges "echtes" Erkennungsmerkmal; ein Umstand, mit dem andererseits gar nicht so viele Formationen aufwarten können.
Anspieltipps: Stairs Into The Vortex, Shadows In The Dark, War Machine
- Redakteur:
- Walter Scheurer