DREAMLESS VEIL - Every Limb Of The Flood
Mehr über Dreamless Veil
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 20.09.2024
- Dim Golden Rave
- A Generation Of Eyes
- Staturnism
- The Stirring Of Flies
- Cyanide Mine
- Every Limb Of The Flood
- Glossolalia
- Dreamless
Hektische Extrem-Metal-Show mit sehr finsterer Farbgebung.
DREAMLESS VEIL ist der Zusammenschluss von PSYCROPTIC-Drummer Dave Haley, INTER ARMA-Frontmann Mike Paparo und ARTIFICIAL BRAIN-Saitenhexer Dan Gargiulo, allesamt Musiker aus der extremen Szene, die ihre Basis weitestgehend im technischen Death Metal haben, bei ihrer neuen Kapelle aber auch die Fühler in den pechschwarzen Sektor ausstrecken. Hierbei zeigt das Trio durchaus ein gutes Gespür für die Verbindung aus immens aggressiven Attacken und melodischen, teils hymnischen Passagen, so dass trotz des höllischen Geballers und der eher anspruchsvollen Haltung bereits im ersten Durchgang einiges haften bleibt.
Dennoch ist auf "Every Limb Of The Flood", dem offiziellen Debüt des Dreigestirns, längst nicht alles Gold, was irgendwie zu glänzen beginnt. Die gesamte Platte wird von Haleys infernalischem Geschepper überlagert, der neben einigen vertrackten Fills in erster Linie massiv aufs Tempo drückt und den meist schleppend voranschreitenden Kompositionen einige merkwürdige Kontrastpunkte verpasst. Zwar ziehen seine Begleiter ab und an auch mit und verwandeln die Kompositionen in brutalstes Getrümmer, jedoch scheint eine gewissse Form der Selbstbeweihräucherung wenig angebracht, wenn die Songs sich mit gemäßigter Geschwindigkeit zu melodischen Hymnen steigern sollen, das Drumming aber eine ganz andere Sprache spricht.
Ferner sind die Breaks nicht immer auf den Punkt gesetzt. Vieles scheint abrupt, angefangen von einigen Übergängen in 'Saturnism' und 'Cyanide Mine' bis hin zu den plötzlichen Schlussakkorden in 'Dim Golden Rave' die sich in diesem besonderen Augenblick nicht angekündigt haben. Von Stückwerk zu sprechen, ist an dieser Stelle vielleicht übertrieben, aber der deutlich überfrachtete Output auf der einen und die plötzlichen Wechsel auf der anderen Seite machen nicht den Eindruck, als sei hier beim Feinschliff noch mal auf einzelne Details geachtet worden. Von daher sollte man "Every Limb Of The Flood" auch noch als kleiner Schritt in einem steten Lernprozess betrachten, der mit diesem Album bei weitem nicht abgeschlossen ist.
Die einzelnen Fragmente sind inhaltlich und handwerklich sehr stark, doch die Arrangements einfach viel zu hektisch und undurchsichtig. Es bleiben nur viele Extreme und ein Überschuss an Aggression, nicht jedoch das überwältigende Gefühl, dass die Beteiligten zuletzt besonders bei INTER ARMA hinterlegen konnten. Das ist für den internationalen Spitzenbereich dann womöglich auch zu wenig!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes