DREAMS IN FRAGMENTS - When Echoes Fade
Mehr über Dreams In Fragments
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Metal Promotions
- Release:
- 30.04.2021
- Hey You
- Nightmare
- Rage And Fire
- By The Sea Forever
- Bulletproof
- To Avalon
- She’s The Fall
- The Queen’s Crown
- We Shout Again
- The Mind’s Abyss
- Showgirl
- Own The Night
Business as usual
Es scheint seit vielen Jahren in Mode zu sein, einer angenehm weiblichen Gesangsstimme eine verzerrte Männerstimme in altbewährter Gut-gegen-Böse-Manier gegenüberzustellen. Besonders inflationär wird dieses Stilmittel im orchestralen Metal, wo Bands wie EPICA, NIGHTWISH, AFTER FOREVER und Konsorten zu Hause sind, genutzt. Und schon könnt ihr euch gut vorstellen, in welche Richtung die DREAMS IN FRAGMENTS-Musiker mit ihrem zweiten Studioalbum gehen.
2017 gegründet, ließen die Schweizer nicht allzu viel Zeit verstreichen, um zwei Jahre danach ihr "Reflection Of A Nightmare"-Debüt zu veröffentlichen. Und wiederum zwei Jahre später, die Echos ihres Erstlingswerkes sind noch nicht verblasst, macht die Band gleich zu Beginn deutlich, dass der Stil weiterverfolgt wird.
Das beginnt beim sehr typischen, aber nicht minder geschmackvollen Artwork, bei vermehrt elektronischen Elementen und einem zeitgemäßen Sound. Getreu dem "Gegensätze ziehen sich an"-Motto stehen auf "When Echoes Fade" symphonische Harmonien und hochmelodische Momente recht forschen Gitarren und einer doch recht harten und dezent düsteren Grundstimmung gegenüber. Und wenn sich Sängerin Seraina gemeinsam mit Herrn Geissmann die Vocal-Spielbälle wie in 'Hey You', dem folgenden 'Nightmare' und 'Bulletproof' hin und herspielen, werden die "Die Schöne und das Biest"-Assoziationen noch deutlicher.
Das hat alles Hand und Fuß und wird Fans des symphonischen Orchester Metals auch definitiv ansprechen, jedoch fehlt mir schlichtweg das eigenständige Merkmal sowie die Abwechslung, da einfach zu viele Songs nach dieser Formel entwickelt wurden. Hier eine Ballade, bei der sich nur Serainas opernhafter Gesang komplett hätte ausbreiten können, oder dort ein durchweg hartes Stück, dem lediglich die düstere Stimme von Chris das gewisse Extra verliehen hätte – diese Farbtupfer hätten "When Echoes Fade" mehr Variation und Hörvergnügen gebracht.
Trotzdem wissen zum Ende hin 'We Shout Again', 'The Mind's Abyss' sowie der etwas mutigere 'Own The Night'-Abschluss im weiteren Verlauf noch zu gefallen. Somit kann DREAMS IN FRAGMENTS auf ein ach so typisches Genre-Album zurückblicken, das den üblichen Rezepten treu bleibt, aber leider überhaupt keine Neuerungen preisgibt. Und speziell im "lieblicher Damengesang vs. düsterer Männergesang"-Milieu ist das Thema bei all den Bands der letzten Jahre doch recht vorausschaubar geworden.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp