DREAMSCAPE - 5th Season
Mehr über Dreamscape
- Genre:
- Prog Metal
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 21.09.2007
- Fed Up With
- Borderline
- 5th Season
- Deja Vu
- Somebody
- Phenomenon
- Different
- Point Zero
- Farewell
Manchmal kann die Arbeit, die man mit einer Promo-CD hat, zur reinen Tortur heranreifen. Klassisches Beispiel: Auditive Verstümmelungen durch Piepser, eingestreuten Gebrabbel oder Zerschnippelung eines Songs in seine Einzelteile (versucht das mal zu shuffeln, ein Spaß für sich). Wer davon bedingt durch Reviews oder Diskussionen etwas mitgekriegt hat, kann sich denken, was auf einen zukommt - das Versprechen, dass diese CD aufgrund nerviger Bearbeitung nicht anhörbar war und die Kritik nicht wirklich der CD gerecht werden kann. Doch Massacre Records hat Einsehen gezeigt, und die erste Promo auf den Markt gebracht, wo das nichts ausmacht.
DREAMSCAPE, mit ihrem Album "5th Season", haben zwar als progressive Band mit Voiceover einen denkbar schlechten Start gehabt, denn jeder, der sich gern mit langen Instrumentalpassagen und weitläufigen Songpassagen befasst, kann sich denken, wie nervig das Geplapper eines Typen sein kann, der mitten ins Solo reinplatzt und etwas über die CD verklickert. Nicht so bei DREAMSCAPE. Das ganze Werk ist so dermaßen mit DREAM THEATER-, SYMPHONY X- und RUSH-Zitaten vollgestopft, dass man mit ein bisschen Erfahrung die zugetexteten Passagen ganz einfach selbst zupflastern kann. Der ganze Silberling trieft nur von den guten alten "Hey, dich kenn ich doch!"-Momenten, und das macht das Hören zwar nicht einfacher, aber doch sehr schön vorhersehbar.
Aber Spaß beiseite, denn lustig ist es an sich nicht, wenn man zuhören muss, wie zweifellos talentierte Musiker ihr ganzes Potential für Nachahmungen verschwenden. Denn ein Potential, und zwar ein gewaltiges, ist in jedem Song vorhanden, wenn bloß die bekannten Stellen ausgetauscht würden und durch neues, schmissiges, so gehörtes Material wirklich glänzen würden. Denn die Refrains gehen rein, der Sound ist optimal und auch der dazugehörige Sangesknabe hat mächtig Saft in der Stimme. Das Ganze ist dann vielleicht auch einen Ticken zu einfach, aber wie eingangs erwähnt, das hilft dabei, sich nicht 20 mal anhören zu müssen, wem die CD eigentlich gehört. Insgesamt vielleicht eher ein Zeittotschläger bis zum nächsten DT- oder SX-Album, aber leider nicht das große Ding, das es eigentlich hätte sein können.
Anspieltipps: 5th Season, Different, Farewell
- Redakteur:
- Lars Strutz