DREDG - Catch Without Arms
Mehr über Dredg
- Genre:
- Progressive Rock/Alternative
- Label:
- Interscope
- Release:
- 27.06.2005
- Ode To The Sun
- Bug Eyes
- Catch Without Arms
- Not That Simple
- Zebraskin
- The Tanbark Is Hot Lava
- Sang Real
- Planting Seeds
- Spitshine
- Jamais Vu
- Hung Over On A Tuesday
- Matroshka (The Ornament)
- Bonus Track: Uplifting News
Zurück aus dem Himmelreich sind sie gekommen, und das bodenständiger, als man vielleicht dachte.
DREDG sind ein Paradebeispiel dafür, wie moderne Rockmusik ohne Anbiederung an die Retrowelle oder den Mainstream klingen kann.
Nach einem rohen und spirituellen "Leitmotif" (1999/2001) kam eine sehr klar produzierte, aber dafür sehr kopflastige Platte namens "El Cielo" (span. für "Der Himmel", 2002), die durch eine atmosphärische Dichte und progressive Höhenflüge überzeugte. Dabei sind sie völlig ohne Frickelpassagen ausgekommen.
Was kann man also von dem neuen Werk "Catch Without Arms" erwarten?
Einerseits ist man schon ein wenig über die Wandlung enttäuscht, andererseits aber ist der neu eingeschlagene Weg sehr überraschend und abwechslungsreich, sodass man einfach vergisst, was vorher war.
Man kann zwar behaupten, dass "Catch Without Arms" sehr geradlinig daher kommt. Doch muss man dabei sehr vorsichtig sein, die Worte gradlinig und DREDG in einem Satz zu benutzen. Auch hier findet man verschobene Takte, wie in dem sehr schnellen 'Tanbark is Hot Lava', oder Tempowechsel, wie sie das Titelstück zeigt.
Im Gegensatz zum Vorgängeralbum sind die meisten Songs sehr schnell und straight gespielt, um danach in epischen Spielereien an der Slide-Guitar zu münden.
Denn Goldkehlchen Gavin Hayes überzeugt nicht nur mit seiner einzigartigen Stimme und Einfallsreichtum, sondern auch mit der in den Vordergrund gerückten Slide-Guitar.
Schlagzeuger Dino Campanella macht auch eine sehr gute Figur, indem er seine Fähigkeiten an prägnanten Stellen zeigt, wie es die Singleauskopplung 'Bug Eyes' beweist. Mühelos spielt er zugleich Schlagzeug und Klavier, wovon man sich auch live überzeugen lassen kann.
Neben diesen zwei Hauptakteuren kommt Bassist Drew Roullette leider viel zu kurz, liefert aber trotzdem ein solides Rhythmusfundament ab.
Zum Gitarristen Mark Engles muss man nicht viel sagen, außer dass er es mal wieder schafft, messerscharfe Riffs und gefühlvolles, fast solistisches Gitarrenspiel zu verbinden.
Letztendlich gibt Terry Date, der schon für Bands wie DEFTONES oder PANTERA gearbeitet hat, den Songs den letzten Schliff und schickt diese Band wieder in einen glasklaren Soundkosmos.
Leider wird beim Songwriting nicht immer das hohe Niveau gehalten, so dass ein Song wie 'Spitshine' im Gegensatz zu den anderen eher langweilig wirkt, trotzdem bietet das Lied genauso großartige Melodien wie die anderen auch.
Die CD endet mit der schönen stadiontauglichen Ballade 'Matroshka', die in jazzig-elektronischen Klängen endet. Ein guter Ausgang für ein Album.
Fazit: Ein großartiges Werk, doch an den Dali-inspirierten Vorgänger "El Cielo" reicht es leider nicht heran. Das bedeutet mindestens weitere drei Jahre Wartezeit, da man sich sicher sein kann, dass die Band mehr zu bieten hat, als sie es hier zeigen wollen.
Anspieltipps: Alles.
- Redakteur:
- Blasius Stempin