DRESDEN DOLLS, THE - Yes. Virginia
Mehr über Dresden Dolls, The
- Genre:
- Punk/Kabarett
- Label:
- Roadrunner / Universal
- Release:
- 21.04.2006
- Sex Changes
- Backstabber
- Modern Moonlight
- My Alcoholic Friends
- Delilah
- Dirty Business
- First Orgasm
- Mrs. O
- Shores Of California
- Necessary Evil
- Mandy Goes To Med School
- Me & The Minibar
- Sing
Sex und Alkohol: Alles zusammengewürfelt von dem Punk-Kabarett-Duo THE DRESDEN DOLLS. Ihr neues Alum "Yes, Virginia" beginnt mit dem Titel 'Sex Changes': Oder verändert die erotische Betätigung einfach nur dich? In jedem Fall ist es ein sehr rhythmischer Song mit viel Enthusiasmus und Gefühl. Es folgt 'Backstabber'. Mit Vorsicht scheint die Sängerin Amanda Palmer hier manche Buchstaben ins Mikrofon zu hauchen. Melancholisch? Ein wenig.
Track drei beginnt da schon rasanter. Aber
vielleicht liegt es auch am 'Modern Moonlight'. Rasant, mit Umbrüchen, die sich zum Teil sehr hinziehen und dadurch nachdenklich wirken. Schmerzverzerrte Nachdenklichkeit gepaart mit Hoffnungsschimmern? Sehr cool läuft Track vier 'My Alcoholic Friends' an. Verspürt man hier eventuell Resignation, dass wohl alle Freunde auch mal Alkohol trinken? Aber nun gut, es sind Freunde, das verzeiht man ihnen, auch wenn es nicht als positiv empfunden wird. Zumindest vermittelt der Song eine Stimmung wie "na ja, es ist halt so, aber es sind eben meine Freunde".
Traurig wird dagegen 'Delilah'. Ein sehr sanfter Beginn versetzt den Hörer in eine leicht träumerische Stimmung, die auch trotz kräftiger werdender Stimmung nicht verschwindet. Der späte Klaviereinsatz unterstreicht das Ganze nur noch. Sehr schön. Positiv wirkt auch Song Nummer sechs - 'Dirty Business' - Mitschwingfeeling ist definitiv gegeben. Das Gegenteil scheint man hingegen im folgendem Lied zu spüren. 'First Orgasm' klingt traurig, nachdenklich, zurückblickend. Zum Ende hin sogar irgendwie verzweifelnd, und das obwohl ein Orgasmus doch eigentlich Glücksverfühle versprühen müsste. In ähnlicher Stimmung erscheint 'Mrs. O' - nur emotional viel gefasster und eben nicht so deprimiert. Rockiger wird es dann wieder mit 'Shores Of California'. Zumindest fühlt es sich optimistisch an. Positiv. Sehr animierend geht es mit 'Necessary Exil' weiter: ein mitreizender Rhythmus, der einen zum Rumhüpfen bringen könnte. Es folgt 'Mandy Goes To Med School' - ein Song, der eine gewisse Coolness austrahlt. Bei Track zwölf - 'Me & The Minibar' - ist hingegen wieder ein Abfall in der Gefühlskurve zu verspüren. Aber so ist das wohl; Alkohol macht auf Dauer sicher nicht glücklich, der Song strahlt etwas Leidendes aus. Zum Schluss gibt es noch 'Sing', der einen wortwörtlich zum Singen anregen soll.
Damit haben THE DRESDEN DOLLS ein Album kreiert, das einer Emotionskurve gleichkommt. Die Gefühle wechseln rasant - aber vielleicht ist das so im Punk-Kabarett, dass Veränderungen schnell passieren.
Anspieltipp: My Alcoholic Friends
- Redakteur:
- Franziska Böhl