DRIFTER - Demo 2010
Mehr über Drifter
- Genre:
- Speed Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 17.05.2010
- The Clown
- Dream Eagle
- Tortured Brain
- So Much Blood (taken from "Nowhere To Hide")
- Strontium Dog (taken from "Nowhere To Hide")
- Reality Turns To Dust (taken from "Reality Turns To Dust")
- Highlander (taken from "Reality Turns To Dust")
Real Old School Metal! Leider nicht mehr so vital wie zu seinen Glanzzeiten.
DRIFTER, eine Old-School-Metal-Kapelle aus dem Jahre 1983, gibt nach ihrem ersten Renaissance-Lebenszeichen 2006 nun ihr zweites, demohaftes von sich. Damals war man hoch im Kurs, war 1987 bei Teldec unter Vertrag (seinerzeit eine von der Szenepresse abgefeierte absolute Sensation) und tourte mit PARADOX, LAAZ ROCKIT, EXODUS und MANOWAR. Auch für SLAYER eröffnete man einstmals. Für eine Band aus der Schweiz hieß das schon was, besonders in den späten 80ern. Als man 1989 kurz vor der Produktion des dritten Schwarzgolds stand, verließen diverse Mitmusiker die Combo und man zog einen klaren und unvermeidbar scheinenden Schlussstrich unter die Bandkarriere.
Aber nun (wie schon gesagt) sind die Jungs ja back on stage. Ihre Mischung versteht sich selbst als eine progressive Mischung aus Speed und Thrash Metal, welche aufs Flagranteste, ja Markanteste, den originären Geist des fortgeschrittenen-fortschrittlichen Heavy Metal über die Geburtswehen des Läuterungsberges trägt. Vielleicht auch zu spät, denn nach einschlägiger Hörstudie des vorliegenden Materials wirkt dieses doch ein wenig retroistisch-anachronistisch. Keine Frage: Es klingt wesentlich besser als der ortsübliche Wackener Durchschnittssound, aber leider eben doch unverbesserlich verhaftet in einer heute schon mehrfach modernisierten und gesteigerten Songweise. Gerade im Vergleich zum älteren Material (das wohl zum Zwecke des Vergleichs gleich mit aufs Demo gepackt wurde), erscheinen die neueren, kreativen Ergüsse noch eine ganze Ecke avitaler. 'So Much Blood' und 'Strontium Dog' rocken und thrashen auf jeden Fall übelst wie Sau! Gerade dieser dichotomische Kontrapunkt erzeugt diese innere Spannung, dieser Wunsch, die Band hätte doch bloß damals einfach weitergemacht.
Das Ende vom Lied ist trotzdem ein klagevolles des Jeremias: Der potentielle Durchbruch blieb in der Vergangenheit aus und mit dem Style Heavy Metal zu zocken, wird man bedauerlicherweise nur Old-School-Heads oder rückwärts Gesinnte für sich gewinnen können. Schade, denn die eigene Karriereleiter hätte man mit Schweiß, Nägeln und Nieten in höhere Sphären stricken können. Allen Lesenden sei deshalb geraten, sich die Erstlinge "Nowhere To Hide" und "Reality Turns To Dust" zuzulegen. Im Ernst.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Markus Sievers