DRIFTING SUN - Safe Asylum
Mehr über Drifting Sun
- Genre:
- Prog Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Just For Kicks Music
- Release:
- 21.05.2016
- King Of Hearts
- The Hidden Truth
- Intruder
- Alice
- Wonderland
- Gods
- Desolation
- Retribution
- Emphasis
- Vagabond
Alice im Prog-Rock-Land.
Das aus dem UK stammende Prog-Rock-Ensemble DRIFTING SUN kredenzt mit "Safe Asylum" ein sorgsam ausgearbeitetes und ebenso facettenreich dargebotenes Album, zu dem Lewis Carolls "Alice Im Wunderland" die Vorlage zum Konzept lieferte.
Allerdings hat der Literatur-Klassiker vorwiegend inspirativ auf die Texte gewirkt, weshalb man keine musikalische Be- bzw. Verarbeitung des Stoffs erwarten darf, sondern sich an eine daran angelehnte, aber dennoch in sich geschlossene Umsetzung einlassen muss. Wie auf Grund der Atmosphäre des Albums unschwer zu erkennen ist, hat sich die seit bereits 20 Jahren existierende Truppe die eher dunkle Seite der Geschichte vorgenommen und liefert einen eleganten wie emotionsreichen musikalischen Ritt durch die Story.
Dadurch fühlt man sich allerdings gemäß dem alten DSF-Slogan "Mittendrin statt nur dabei" und das, obwohl die Musik an sich eher zum Lauschen als zum Eintauchen einlädt. Geführt von einer durchaus hart intonierten Gitarre, die immer wieder mal an Gary Moore, in den sanftmütigen Momenten aber auch an Steve Rothery oder David Gilmour denken lässt, kredenzt die Formation einen zwar durchaus üppigen, aber keineswegs überbordenden Sound, zu dem neben dem typischen Rock-Instrumentarium auch Flöten, Streichen und diverse Tasteninstrumente einen nicht unerheblichen Beitrag leisten.
Das trifft auch auf Sänger Peter Falconer zu, dessen ausdrucksstarker Vortrag selbst auf einer Musical-Bühne für schallenden Applaus sorgen würde. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass Peter bisweilen ein wenig überkandidelt agiert und sein Gesang vor allem in den nachdenklich und einfühlsam vorgetragenen Nummern sogar etwas aufgesetzt klingt.
Mehr gibt es aber nicht zu meckern, denn die Geschichte kommt in Summe trotzdem überaus gelungen rüber. Einzelne Tracks herauszupicken ist zwar auf Grund der in sich schlüssigen Kompositionen durchaus möglich, wird dem konzeptionellen Hintergrund allerdings nur bedingt gerecht und sollte daher auch unterlassen werden.
Allen Prog-Rock-affinen Konzeptwerk-Fetischisten sei dieses - auch optisch gelungene - Teil auf jeden Fall ans Liebhaber-Herzchen gelegt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer