DRILL STAR AUTOPSY - Futuremembrance
Mehr über Drill Star Autopsy
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Kernkraftritter Records
- Release:
- 28.01.2022
- Veil of Madness
- Futuremembrance
- Witness to War
- Pianocation
- This Tribal Antidote
- Wonderland of Pain
- Soul Cleansing
- Driven by Hate
- You Suffer
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Im Zeitalter von Online-Dating hat sich die Begrifflichkeit von einem "perfect match" etabliert. Auf musikalischer Ebene ist ein sogenanntes "perfect match" dann definitiv die Kombination von Thrash Metal und Death Metal. Nicht nur dass diese Verbindung ziemlich geil klingt, sie ist auch sowas wie der Disco-Fox der Metal-Spielarten; auch können - ähnlich wie beim Punk - mit ziemlich wenig handwerklichem Geschick und songwriterischer Finesse bereits tolle Ergebnisse erzielen. [Na na, mehr als Drei-Akkorde-Geschrammel braucht's in Sachen Death und Thrash schon. - TK] Richtig großartig anzuhören wird es dann, wenn die jeweiligen Protagonisten ihr Handwerk auch verstehen und sich mit richtig viel Spaß in ihre Performance stürzen.
Womit wir bei DRILL STAR AUTOPSY aus Eisleben angekommen wären. Die Jungs geben direkt Vollgas, ohne aber nur stumpf nach vorne zu knüppeln und den Groove zu vernachlässigen. Grade der Albumeinstieg in Form von 'Veil Of Madness' hat auch immer noch viel Platz für melodische Parts und schöne Gesangsarrangements. Definitiv gelungen. Der Titeltrack anschließend wird seinem Namen gerecht und bereichert den Sound durch ein paar spacige Industrial-Einflüsse. FEAR FACTORY und spätere MACHINE HEAD lassen grüßen. Not my cup of tea, aber durchaus patent umgesetzt. Den größten Schwachpunkt des zweiten Albums - der Vorgänger "Devilgod Inc." von 2018 ist ebenfalls lohnenswert - bilden die beiden Interludes 'Pianocation' und 'Soul Cleansing', welche der Atmosphäre zuträglich sein sollen, dies aber nicht ausreichend umsetzen und somit den Flow der restlichen Tracks leider etwas unterbinden.
Neben der eigenen Abrissbirne 'Witness To War' sind für mich aber insbesondere die beiden Coverversionen die Albumhighlights. Die KILLING JOKE-Neuinterpretation 'This Tribal Antidote' ist auch im Original schon ein verdammter Ohrwurm, der zwar hier leider etwas zu eng am Original bleibt, aber die vorhandenen Stärken noch etwas mehr in den Vordergrund rückt. Ähnlich wie HEAVEN SHALL BURN es bei 'Black Tears' von EDGE OF SANITY auch gemacht hat. Bockstarke Nummer, auch wenn sich die Eigenleistung in Grenzen hält. 'You Suffer' könnte dann glatt ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde sein und ist im Albumkontext auch mehr als ein reiner Gag. Die NAPALM DEATH-Coverversion, welche im Original nur knappe vier Sekunden dauert, wird auf eine Minute 44 Sekunden gestreckt und bildet einen dystopischen Albumabschluss, der durchaus passend umgesetzt ist.
Zusammen mit ZERO DEGREE ist DRILL STAR AUTOPSY mit Abstand die stärkste Underground-Band im Dunstkreis des Südharzes. Vielleicht sieht/hört man sich ja mal auf dem Bockwood Festival - für welches "Futuremembrance" sicherlich die perfekte Headliner-Bewerbung ist.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal