DRIVE - Sympathy Is A Phase
Mehr über Drive
- Genre:
- Rock
- Label:
- T:d:M Thunderdome
- Release:
- 01.03.2006
- Unusual Tactics
- Way Down
- Sympathy Is A Phase
- Girlskill
- Used To Be Mine
- Firebridge
- Her Size
- Careless
- Everyday Kill
- Supernova
- Alright
- Void
- Smoke
- Now Leaving (Without A Trace)
- Sympathy Is A Phase (Video)
- Surrounded By Idiots (Rehearsal)
- Blood (Rehearsal)
- Confusing Fiction (Rehearsal)
DRIVEs Zweitling ist ein gutes Argument für Platten mit kurzer Spielzeit. All das, was die Jungs in den sechzig Minuten von "Sympathy Is A Phase" (cooler Titel!) mitzuteilen haben, hätte auch locker in vierzig gepasst. Einige der Songs ähneln sich doch merklich. Bei der nächsten Scheibe wäre es zudem hilfreich, wenn die Band auf die Dienste eines erfahrenen Produzenten zurückgreifen könnte, der hin und wieder sein Veto einlegt und ein paar Parts rausschmeißt, um dadurch die Arrangements zu straffen. Dann könnte eine Nummer wie die abschließende, achtminütige Halbballade 'Now Leaving (Without A Trace)', die in dieser Form eine ziemlich flach verlaufende Spannungskurve hat, eventuell ungleich mitreißender tönen.
Dass die Schweizer durchaus wissen, wie's geht, beweisen 'Unusual Tactics', das wie P.O.D. mit mehr Rotz klingt, der Modern-Rocker 'Girlskill', das schnelle 'Her Size' sowie die STAIND-artigen 'Way Down' und 'Sympathy Is A Phase'. Aber insgesamt sind hier einfach zu viele Füller und vor allem zu viele Balladen am Start. Um insbesondere auf dem letztgenannten Gebiet wirklich überzeugen zu können, fehlen dem Album überwiegend die fies hängen bleibenden Refrains, die beispielsweise Aaron Lewis der erwähnten STAIND ins Mikro schmachtet (obwohl auch da zuletzt schon massive Abnutzungserscheinungen und eine damit verbundene niedrigere Trefferquote zu beobachten waren). Und so kommt es, dass die gemächlichen 'Used To Be Mine', 'Firebridge', 'Careless' und 'Void' sang- und klanglos am Hörer vorbeiziehen. Wiedererkennungswert fast gleich null. Ich weiß nicht, ob die Vorliebe für bedächtige Songs darauf zurückzuführen ist, dass die Band erst auf dem zweiten Bildungsweg zum Rock gefunden hat (der Debüt-Longplayer des Quintetts war eine Akustikplatte); fest steht allerdings, dass die Dynamik von "Sympathy Is A Phase" mächtig unter der Schunkelstimmung leidet. Wenn DRIVE öfter das Tempo verschärfen und damit den Härtegrad erhöhen würden, stäche wahrscheinlich auch nicht so deutlich hervor, dass Sänger Josh Henen eine sehr limitierte Stimme hat, die für ruhige Nummern nicht unbedingt prädestiniert ist. Bei dem Nu-Metal-Track 'Smoke' (der auf diesem Silberling zugegebenermaßen ziemlich deplatziert ist) funktioniert sein Gesang ungleich besser, weil er mehr aus sich herausgehen kann.
Als Bonus hat man der Scheibe eine DVD beigelegt, auf der sowohl ein recht professionelles Video des Titeltracks als auch drei live im Proberaum gefilmte und nicht im regulären Teil auftauchende Songs in sehr guter Soundqualität begutachtet werden können. Musikalisch sind die Nummern etwas hardrockiger, wobei 'Blood' durchaus auch in den Albumkontext gepasst hätte. Ein Muss sind sie aber nicht.
Momentan schleppen DRIVE noch zu viel Durchschnitt mit sich rum, so dass man für "Sympathy Is A Phase" keine klare Kaufempfehlung aussprechen kann. Solide.
Anspieltipps: Unusual Tactics, Girlskill
- Redakteur:
- Oliver Schneider