DRIVE BY WIRE - Time Horizon
Mehr über Drive By Wire
- Genre:
- Psychedelic Rock / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 31.05.2024
- Northern Lights
- Slowrider
- Shapeshifter
- Elements
- Dustfader
- Black Sails
- Time Horizon
- How Soon Is Now?
Dreckiger Heavy Rock meets psychedelische Relaxation.
Die niederländischen Wüstenrocker von DRIVE BY WIRE haben sicherlich einige spannende Songs in der Hinterhand, wenn sie ihrem neuen Release gegenüberstehen, allerdings kann man am Ende nicht behaupten, dass auf "Time Horizon" eine strikte, klare Linie zu erkennen ist, an der sich die neue Platte entlanghangelt. Startet die Truppe aus Deventer nämlich anfangs noch mit durchaus dreckigen Stoner-Sounds und angenehmen Heavy-Rock-Grooves, verschieben sich die Prioritäten in der zweiten Hälfte immer deutlicher gen psychedelischer Tonkost - und auch wenn beide stilistischen Exkursionen durchaus zielsicher auf Platte gebannt wurden, ist der Übergang vom einen zum etwas anderen Extrem doch ein wenig kurios, weil die Band zwei recht unterschiedliche Gesichter präsentiert, die auch das Stimmungsbild von "Time Horizon" in zwei klare Hälften teilt.
Musikalisch ist dieser vermeintliche Zwiespalt aber kainesfalls tragisch, da DRIVE BY WIRE ordentlich abliefert und jede Nummer für sich betrachtet wirklich cool durch die Boxen rauscht. 'Northern Lights' und 'Slowrider' überzeugen mit angenehmen Palm Springs-Grooves, das relaxte 'Shapeshifter' würde man flott in die Nähe der QUEENS OF THE STONE AGE einsortieren, und mit dem flotten, äußerst schmutzigen 'Dustfader' zollt man deren schillerndem Songwriter Nick Olivieri gleich noch einmal inoffiziell Tribut, denn mit vergleichbar knarzigen Gitarren hat der gute Mann einen großen Teil seiner Soloalben garniert.
Doch dann der Schwenk in eher okkulte Sphären: THE DEVIL'S BLOOD macht sich als potenzieller Einfluss in 'Black Sails' bemerkbar, die BLUES PILLS hat man nicht nur aufgrund der vergleichbaren Performance von DRIVE BY WIRE-Frontdame Simone Holsbeek im Titelsong im Kopf, und auch das entspannte 'How Soon Is Now?' hätte gut und gerne aus der Feder der Skandinavier stammen können, was natürlich auch als Qualitätsmerkmal festgehalten werden kann. All das ist wirklich auch richtig guter Stoff, der eben nur völlig anders klingt als das rotzige Geschehen in der ersten Phase von "Time Horizon".
Diese Zweiteilung ist daher auch nicht problematisch, sollte aber zwingend erwähnt werden, weil sie zwischendurch ein bisschen Energie aus der Sache nimmt. Musikalisch ist "Time Horizon" aber sicherlich eine richtig feine Angelegenheit, hier und dort vielleicht noch mit ein wenig Luft nach oben charakterisiert, weil die flotteren Tracks etwas wuchtiger sein könnten. Doch für Liebhaber psychedelischer Wüstensounds sollte die Band künftig ein Begriff werden - einfach wweil sie solides, richtig gutes Material anbieten kann!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes