DRIVEN BY ENTROPY - On The Shoulders Of Giants
Mehr über Driven By Entropy
- Genre:
- Modern Metal/Djent
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.09.2017
- Intro
- The Shot
- Goliath
- Centuries Behind
- Patterns In The Sky
- What's The Harm
- No Use For The Truth
- Snake Oil
- Coming Out
- Delusions Die
- Thoughts And Prayers
Monströser Djent-Brocken.
Meine Herren, Chapeau! "On The Shoulders Of Giants" ist ein verdammt heftiger Brocken modernen Stahls, ein komplexes Monstrum geworden. Das hätte ich nach dem Einstand der Hessen DRIVEN BY ENTROPY so nicht erwartet, denn das selbstbetitelte Album (2013) überzeugte nicht nur durch seine heftigen Grooves, sondern auch durch seine Eingängigkeit. Anno 2017 groovt es immer noch gewaltig, beileibe jedoch nicht mehr so kurzweilig - was auch voll ok ist, wenn "es" denn gut gemacht ist. Und da kann mich "On The Shoulders Of Giants" ehrlich gesagt nicht vollständig überzeugen. Doch eins nach dem anderen.
Auffällig ist, das DRIVEN BY ENTROPY vermehrt mit Klargesang arbeitet, ein Umstand, den ich grundsätzlich begrüßenswert finde, doch leider fällt ebendieser nicht sehr zwingend aus. Zudem müsste er nach meinem Empfinden gar nicht so präsent sein, denn Frontmann Tomas Mrvo hat ein großartiges Shout-Organ, was ihn - entgegen des Klargesangs - von anderen Shoutern seines Metiers durchaus abhebt. Ein Daniël de Jongh (TEXTURES) oder noch eher Burton C. Bell (FEAR FACTORY) sind beispielsweise gute Schreipaten.
Ich habe die neue Veröffentlichung zum Anlass genommen, mich mit dem Debüt nochmal auseinanderzusetzen, was mächtig Bock gebracht hat. Diese Euphorie kann ich für "On The Shoulders Of Giants", auch nach intensiverer Beschallung, leider nicht entwickeln. Der Klargesang ist eine Sache, doch sind es letztlich die Songs, die zünden müssen, und hier mangelt es leider teilweise an entsprechendem Material. Das ist schade, denn Nummern wie 'Centuries Behind' (aktueller Text), 'Snake Oil' (der vielleicht stärkste Song) und 'Delusions Die' (rüttelt Tote wach) zeigen, dass DRIVEN BY ENTROPY es immer noch drauf hat, geile Nackenbrecher zu schreiben. Positiv hervorheben möchte ich noch die kreative Rhythmusarbeit der Instrumentalfraktion, die über weite Strecken des Albums schlicht brillant ist und beweist, dass im Djent-Sektor doch noch nicht alles gesagt ist. Der fette Sound Acle Kahneys (TESSERACT) ist dabei das Sahnehäubchen.
"On The Shoulders Of Giants" ist ein sehr ordentliches Album geworden, das aber immer wieder den Eindruck aufkommen lässt, dass sich die Hessen diesmal vielleicht etwas zu viel vorgenommen haben. Allen Djentlemen und -women sei dennoch sehr empfohlen, mindestens ein Ohr zu riskieren!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke