DRIVER - Sons Of Thunder
Mehr über Driver
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Metal Heaven/ Soulfood
- Release:
- 26.09.2008
- Titans Of Speed
- I'm A Warrior
- Fly Away
- Hearts On Fire
- Sons Of Thunder
- Never Give Up
- Change Of Heart
- Dark World
- Winds Of March
- Only Love Can Save Me Now
- Tears That I Cry
- I Believe In Love
Rob Rock ist unbestritten einer der besten und produktivsten Metal-Sänger seit Jahren. Nicht nur, dass seine Gesangsleistung konstant auf einem qualitativ sehr hohen Niveau ist, sondern er produziert jährlich entweder eine Platte mit seiner eigenen Band, einer seiner unzähligen Nebenprojekte oder tritt als Gastsänger auf diversen anderen Scheiben in Erscheinung. Da besteht natürlich jederzeit die Gefahr der Überpräsenz und Wiederholung. Auch um den dieser Tage erscheinenden Rundling "Sons Of Thunder" der Band DRIVER weht der Duft von Resteverwertung, der letztendlich einen faden Beigeschmack hinterlässt. Die Band versteht sich als Nachfolgeband der legendären M.A.R.S., die 1987 mit "Project: Driver" ein sensationelles, einziges Album auf den Markt gebracht hatte. Von den damaligen Herren MacAlpine, Aldrige, Rock und Sarzo ist zwar nur noch die Stimme mit dabei, aber mit Roy Z hat er sich aktuell zumindest an der Gitarrenfront einen namhaften Partner mit ins Boot geholt.
Musikalisch haben immerhin fünf der zwölf Songs bereits mehrere Jahre auf dem Buckel, da sie ursprünglich für das zweite Album von M.A.R.S. geschrieben und als Demo festgehalten wurden. Darunter befindet sich unter anderem der Opener 'I'm A Warrior', den Rob Rock bereits auf seinem letzten Soloalbum "Holy Hell" verbraten hatte, und die Ballade 'Change Your Heart' wurde bereits von Bruce Dickinson auf dessen Werk "Balls To Picasso" für die Nachwelt festgehalten. Auch die sieben neu geschriebenen Stücke (darunter das Intro 'Titans Of Speed'), sprühen nicht gerade vor Modernität, Ideenreichtum und Überraschungen. Die Musiker bewegen sich auf sicherem Terrain, auf dem sie auch durchaus zu brillieren wissen, und präsentieren somit ein eher klassisches und an manchen Stellen auch arg seichtes Melodic-Metal-Album, das man von Mr. Rock und vor allem Roy Z in der Vergangenheit schon deutlich besser gehört hat. Es fehlen die Ecken und Kanten, der richtige Biss und das Feuer, das man von beiden Akteuren eigentlich gewohnt ist. Die beiden flotten Nummern 'I'm A Warrior' und das Titelstück, die klassischen Metal-Stücke 'Winds Of March' und 'Dark World' sowie die Ballade 'Only Love Can Save Me Now' gehen gut ins Ohr, weisen insgesamt schön gesungene Melodien auf und tun keinem weh. Nette Standards.
Überraschendweise schwächelt das Werk auch in Sachen Produktion. In der Regel ist das eine sichere Bank in den Händen von Roy Z, trotzdem schallen die zwölf Songs recht handzahm und flach aus den Boxen. Kein Vergleich zu den krachenden Solowerken von Rob Rock. Die Gitarre rockt eher im Hintergrund, trotz teilweise toller Riffs, und wird sogar durch die zaghaften Keyboardflächen überschattet. Auch das Schlagzeug hält sich soundtechnisch im gesicherten Mittelfeld auf und dient eher als Taktgeber denn als Antreiber. Sehr schade, denn so rauschen die zwölf Stücke ein bisschen am geneigten Hörer vorbei, der sich zwar zwischendurch beim Mitpfeifen ertappt, sich nachträglich aber an recht wenig wieder zu erinnern weiß. Ich kann dieses Album daher nur all jenen Melodic-Metal-Fans empfehlen, die auch gerne mal auf Stangenware zurückgreifen oder sich einfach an der durchaus großartigen Stimme ergötzen möchten.
Zu guter Letzt muss ich leider noch anmerken, dass die mir vorliegende Promo-Kopie insgesamt acht recht stark und früh ausgeblendete Songs enthält, was den Hörgenuss und vielleicht auch das Urteilsvermögen deutlich trübt. Damit hat man sich nicht wirklich einen Gefallen getan.
- Redakteur:
- Chris Staubach