DRIVER SIDE IMPACT - The Very Air We Breathe
Mehr über Driver Side Impact
- Genre:
- Emo
- Label:
- Victory/Soulfood
- Release:
- 22.06.2007
- Introduction
- Your Time To Shine
- The Heist
- Reasons We Sleep
- Made Of Gold
- Our Lives In Slow Motion
- Cadence And Cascade
- Cowboys And Indians
- We Are Your Own
- Life Like Movies
- Walk The Plank
- Tonight ... We Dance!
- The Artist
"The Very Air We Breathe" ist gerade mal das Debüt der Amis DRIVER SIDE IMPACT, und bereits in diesem frühen Bandstadium kam es zu unschönen Zwischenfällen. So musste sich der Cleveland-Fünfer gepflegte Beleidigungen in Form von Vergleichen mit den scheußlichen KILLERS und den jeder Beschreibung spottenden PANIC! AT THE DISCO gefallen lassen. Gehässigkeit oder schlimm verstopfte Ohren könnten die Auslöser dafür gewesen sein. Denn die Jungs haben weder was mit den Erstgenannten noch mit den Letztgenannten zu tun. Okay, mit den unkonsumierbaren Discopanikern hocken sie irgendwie zusammen im selben Genre, allerdings hängen sie in der gegenüberliegenden Ecke ab, wo die Bands anzutreffen sind, die man sich zwischendurch geben kann.
Das Quintett spielt 'ne Art Prog-Emo, der durchaus den Ansatz einer Kapelle wie COHEED AND CAMBRIA hat. Auf offensichtliche Schleim-Songs wird verzichtet, stattdessen steht das Album als Ganzes im Rampenlicht. Die zehn Injektionen Zeitlosigkeit, die sich Claudio Sanchez und seine Mannen verabreicht haben, werden von DRIVER SIDE IMPACT allerdings mit zehn Injektionen Zeitgeist gekontert, so dass das böse Wort "Emo" in ihrem Fall in den Mund genommen werden muss. Insbesondere die Vocals sind prototypisch: hoch, dünn, immer kurz vorm Umkippen und oftmals wehleidig. Anna-Lena – Abiturientin, will Philosophie studieren, redet viel – wird's freuen. Ein bisschen mehr Power wäre trotzdem angebracht.
Die Introvertiertheit der Kerle (für die vereinzelten kurzen Schrei-Ausbrüche haben sie sich vermutlich hinterher beim Studiopersonal entschuldigt) schimmert permanent durch, so dass "The Very Air We Breathe" insgesamt 'ne sehr beschauliche Platte ist. Rocken will oder kann Anna-Lena aber eh nicht. Und wenn man schon nicht rocken will oder kann, aber trotzdem Musik hören möchte, gibt es schlechtere Songs als 'Made Of Gold', 'Our Lives In Slow Motion', 'The Heist', 'Your Time To Shine' oder 'Life Like Movies', die man seinen Ohren zumuten könnte. Ebenfalls gesichert ist, dass im Emo-Land schon unerträglichere Keyboard-Sounds zu vernehmen waren als die auf dieser Scheibe. Austin Bishop bewegt sich stilsicher über den Tastenapparat, geht vernünftig mit Programming um und avanciert damit zur Geheimwaffe der Band.
Für die ruhigen Stunden des Lebens mit Zurücklehnen und gegebenenfalls Anfassen liefern DRIVER SIDE IMPACT das passende musikalische Rahmenprogramm. Nicht essenziell, nicht neu, aber knapp gut.
Anspieltipps: The Heist, Life Like Movies, Your Time To Shine
- Redakteur:
- Oliver Schneider