DRONE - For Torch & Crown
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2012
Mehr über Drone
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metalville (Rough Trade)
- Release:
- 29.06.2012
- Format C
- Making Believe
- Deepest Red
- Zombies In The Moshpit
- For Torch & Crown
- Burning Storybook
- Croak In Your Waste
- Stick To Yourself
- Short Way Down
- Bloody Mary
Groovender, im positiven Sinne moderner Thrash.
Die Vorzeichen waren nicht die besten, als ich die dritte vollständige Studioscheibe der mir zuvor nicht bekannten Niedersachsen erstmals in den CD-Schacht lege: Bei modernen Sounds ist bei mir ja in aller Regel eher Skepsis angesagt, der Bandname DRONE weckt stilistisch seltsame - und in diesem Falle glücklicherweise auch unzutreffende - Assoziationen, und auch ein Sieg beim "Wacken Metal Battle 2006" bürgt in diesen Hallen nicht zwingend für große Begeisterung.
Doch "For Torch And Crown" präsentiert sich als positive Überraschung. Klar, die Welt des modernen, grooveorientierten Thrash Metals wird von den vier Herren nicht revolutioniert, aber die Scheibe umschifft gekonnt die Klippen, an denen viele artverwandte Kapellen zerschellen. Die Band setzt sich nämlich nicht unreflektiert, ohne Varianz und ohne eigenes Profil ins leckgeschlagene Boot mit all den Kopien der großen Namen, sondern sie bringt einiges an frischen Ideen, an Spontaneität und an Spielfreude mit, und ein dickes Plus an Melodien gegenüber Bands die sich nur an MACHINE HEAD oder PANTERA orientieren.
Im Hause DRONE gibt es in der Tat Shouts, welche den Spagat zwischen Aggression und Melodie, zwischen Max Cavalera und Peavy Wagner meistern. Es gibt Gitarrenriffs, die sich melodisch zwischen hartem Thrash und feinem Speed Metal bewegen, das Ganze allerdings in Sachen Tempo ein wenig herunterbremsen und mit einem modernen Groove versehen, der hier nicht aufgesetzt wirkt. Gerade der starke Opener 'Format C' und das Highlight der Scheibe, 'Burning Storybook', präsentieren DRONE als gute Band mit viel Spielfreude und eigenem Willen.
Nichts erwartet, wenig erhofft und doch erstaunlich viel bekommen, das ist das Fazit, das ich nach etlichen Durchläufen erleichtert ziehen kann. Klar, mein Lieblingsgenre ist es nicht, das die Jungs aus Celle beackern, und das wird sich auch durch "For Torch And Crown" nicht grundlegend ändern. Aber immerhin reiht sich das Quartett in eine kleine aber feine Liste von Bands ein, die beweisen, dass es auch im groovenden, moderner ausgerichteten Thrash Metal richtig gute junge Truppen gibt, die eben doch weit mehr tun als die Genre-Vorreiter zu kopieren, und die vor allem weit mehr drauf haben, als unmelodisch vor sich hin walzende Aggrostücke von der Leine zu lassen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle