DROTT - Orcus
Mehr über Drott
- Genre:
- Instrumental / Progressive Rock / Experimental
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- By Norse Music
- Release:
- 24.09.2021
- The Lure
- Caerdroia
- Katabasis
- The Strait
- Psychopomp
- By The Lunar Lake
- The Marauders
- Grey Gull
- Arch Of Gloom
- Orcus
Vielseitiges Prog-Album aus dem Norden.
Die norwegische Band besteht aus dem Gitarristen Arve Isdal von ENSLAVED, dem Schlagzeuger Ivar Thormodsæter von ULVER und dem Cellisten Matias Monsen, welcher bereits beispielsweise MADRUGADA und AURORA unterstützt hat. Am 05.03.2021 hat das Instrumental-Progressive-Rock-Trio mit der EP "Drott" sein Debüt hingelegt, mit "Orcus" folgt nun also das erste Album, das ebenfalls über By Norse Music erschienen ist.
Sowohl mit der EP als auch mit dem Album hat die Band deutlich einen unverwechselbaren Sound geschaffen. Im Gegensatz zur EP ist das Album aber nicht rein instrumental gehalten, auch wenn der Gesang spärlich in vier Stücken recht versteckt in Erscheinung tritt. Die Stücke von DROTT entstehen durch Improvisation, ebenso findet der Gesang Eingang in die Lieder - beispielsweise von einer Schülerin von Arve und Matias, welche zufällig auf einen Kaffee vorbeikam, als die Band am Album arbeitete.
"Orcus" empfängt den Hörer mit dem berührenden, fast hypnotisch wirkenden 'The Lure', bei welchem sich ein fernöstlicher Wald vor meinen inneren Auge ausbreitete. Wogegen in 'Caerdroia' trotz des Titels, der auf ein walisisches Rasenlabyrinth verweist, durch das bewegende Spiel des Cellisten der Eindruck eines Wüstenszenarios entsteht. 'Katabasis' wiederum kommt in einem Post-Punk-Kleid daher, welches anfangs noch kurz schwermütig mit Steigerung der Intensität dann doch zum Tanzen anregt. Die drei Musiker erzeugen im fünften Song teils durch Zupfen und Streichen ihrer Instrumente, teils durch düsteren Drumeinsatz zu Beginn, den passenden Klang zu einem Psychothriller, wobei sich 'Psychopomp' dann durchaus ab der Mitte zu einem erkennbaren Song entwickelt. Das mit herrlichem Intro aufwartende, beeindruckende Instrumentalstück 'The Marauders' nimmt an Schwere und Düsternis noch zu und versetzt den Zuhörer klar in den Norden zurück. 'Arch Of Gloom' zieht einen hauptsächlich durch das Gitarrenspiel in seinen Kreis, während das instrumentale, minimalistische 'Grey Gull' den Hörer zwischendurch kurz von der zuvor erwähnten Schwere und Düsternis erlöst. In 'By The Lunar Lake' entführt einen das Cello erneut nach Fernost, begleitet von charmanten Pfeiftönen; das Stück würde aber auch gut zu einem Western-Streifen passen. Der Titelsong als Finaltrack startet noch langsam, bevor Schlagzeug und Gitarre einen eindeutig rockigeren Weg einschlagen und sich zu einem würdigen Ende steigern.
Mit "Orcus" hat DROTT ein feines Prog-Werk geschaffen, welchem man hervorragend am Stück lauschen kann, ohne dass Langeweile aufkommt. Es macht definitiv neugierig auf künftige Veröffentlichungen. Ehrlich gesagt hatte ich solch eine Scheibe von einer Band aus dem Norden nicht erwartet, wodurch ich positiv überrascht wurde. Leicht bedauert habe ich, dass die meines Erachtens schönsten Titel viel zu kurz waren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt