DROWN MARY - Detatched
Mehr über Drown Mary
- Genre:
- Hardcore/Metalcore
- Label:
- Hawino
- Release:
- 28.02.2005
- Heave
- Dickhole Waste
- Single File
- Purpose
- Porcelain Shadow
- Cycle Of Pacification
- Decline
- Unhabited
- Detached From Life
- No Reason Why
DROWN MARY aus Seattle bolzen sich mit ihrem Erstling "Detatched" ziemlich unlustig durchs Unterholz, machen zu keiner Sekunde irgendwelche Gefangenen und reihen sich in ihrer stilistischen Ausrichtung irgendwo zwischen meiner Hassdefinition von Metalcore und stampfendem Hardcore ein. Neumodisch klingt das Ganze irgendwie schon und erinnert in seinen lichten Momenten an Bands wie FEAR FACTORY, SHADOWS FALL oder HATEBREED.
Der Hass ist fast materialisiert, wenn der Opener mit dem wahnsinnigen Organ von Eric Osborn gekrönt im Bauchraum einschlägt. Das ist ganz schön heftiger Stoff, da sich auch scheppernde Harmonien vom Derbsten drunter mischen und manchmal wirklich die Grenze des Erträglichen überschritten wird. Durch ausgedehnte Touraktivitäten inklusive Idol-Sightseeing auf der Jägermeistertour an der nördlichen Westküste Amerikas haben die Jungs ziemlich viel über die Wichtigkeit eines mächtigen Riffs gelernt. Und so dominiert auf "Detatched" einzig der brachialstmögliche Riff. Von vorne bis hinten wird dann auch das volle Pfund durchgefahren, ohne auch nur einmal den Fuß vom Hasspedal zu nehmen.
Sänger Osborn setzt dem i das Pünktchen auf, da aus ihm die pure Wut quillt und er röhrt, als würde er mit seinem Organ Menschen töten wollen. Leider werden im Verlauf der Scheibe die Tracks schnell austauschbar und langatmig, da sich am strukturellen Aufbau fast nichts ändern will. Lediglich das anfangs sehr düstere und hypnotische 'Purpose' und das zu Beginn ultraschleppende 'Porcelain Shadow' fallen etwas aus dem Rahmen, da hier ungemein viel Wert auf den Groove gelegt wird. Ansonsten regiert die Abrissbirne, die sich gnadenlos durch die heimische Wohnlandschaft trümmert.
Die Gitarrenarbeit ist blitzsauber, erinnert nicht gerade selten an die letzten Ergüsse von Hannemann, King, Kisser und Konsorten und kann mit viel Druck überzeugen. Die Fundamentfraktion steht dem in nichts nach, unterlegt den meuchelnden Mob mit jeder Menge aggressivem Potenzial und macht die Musik schlussendlich zu einem perfekten Anwärter für die Bretter dieser Welt. Denn auf der Bühne zieht dieses Gewaltopus sicherlich die Wurschthaut vom Teller. Auf Halde fehlt zumindest mir das gewisse Etwas, das Salz in der Suppe. Einfach nur heftig und aggressiv reicht mir nicht. Ein wenig Seele gehört auch dazu. Wem der Sinn aber nach einem musikalisch muskulösem Unterarm im Arsch steht, darf gern mal reinhören.
Anspieltipps: Purpose, Porcelain Shadow, Cycle Of Pacification, No Reason Why
- Redakteur:
- Alex Straka