DROWNED - Procul His
Mehr über Drowned
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sepulchral Voice Records
- Release:
- 26.01.2024
- Star Tower
- Phantom Stairs
- Corpse God
- Malachite Mirror
- Man In Devil In Man
- Blue Moth Vault
- Seed Of Bones
- Chryseos Vas
Niedriges Arbeitstempo, hoher qualitativer Ertrag.
Acts, die seit mehr als drei Jahrzehnten aktiv sind, in dieser Zeit jedoch erst ein vollständiges Album herausgebracht haben, sind mir in der Regel suspekt - vor allem dann, wenn keine längere Auszeit oder Pause die Erweiterung der Diskografie beeinträchtigt hat. Woran es bei DROWNED in all den Jahren gehapert hat, ist nicht weiter bekannt, allerdings haben die Berliner seit dem Release von "Idola Specus" im Jahr 2014 kein weiteres Material mehr folgen lassen, und das ist bei einer Truppe von dieser Qualität schon reichlich unbefriedigend. Denn irgendwann sollte die Band ja auch mal final ankommen.
Doch sei es drum, aktuell geht es um die zweite Full-Length der Herren aus der Hauptstadt, und die bietet tatsächlich vorzügliches Todesblei der etwas älteren Schule. "Procul His" ist dabei nicht das typische Brett oder eine Demonstration der puren Urgewalt, sondern eine richtig starke Kombination aus technisch anspruchsvollerem Old-School-Sound, atmosphärischen, finsteren Noten und dem etwas extremeren Thrash der späten 80er, der sich schließlich in den ersten puristischen und eher straighten Death-Metal-Releases jener Zeit niedergeschlagen hat. DROWNED klingt daher tatsächlich noch genauso wie die Kollegen jener Phase, in der die Band gestartet ist, präsentiert sich dabei aber nicht als altbackenes Projekt, das an den guten alten Zeiten festhält, sondern eher als zeitlose Extrem-Metal-Combo, die den besten Output aus drei Dekaden zusammenfasst, hierbei gerne ein wenig experimenteller auftritt, zugleich aber auch ein absolut eigenes Ding macht, speziell wenn es um die manchmal eher unkonventionellen Breaks und Tempoverschiebungen geht.
In der Konsequenz benötigt es eine Weile, bis sich Nummern wie das noch straighte 'Seed Of Bones', der sperrige Opener 'Star Tower' oder das angeproggte 'Malachite Mirror' setzen, jedoch folgt DROWNED auch hier einer altbekannten Tradition, nicht nur stumpf zu bolzen, sondern abseits der technischen Finesse einen gewissen Anspruch in die Songs zu investieren, der sich nach einer ersten Geduldsprobe auch voll und ganz auszuzahlen beginnt. Denn sobald "Procul His" den Nerv getroffen hat, setzt die Scheibe dort einige betörenden Reize frei, bei denen vor allem Fans von ATHEIST, DEATH und ganz besonders CYNIC steilgehen dürften.
Ob man das Arbeitstempo der Beliner nun gut findet oder nicht: Der musikalische Output ist prächtig und gerade auf "Procul His" erneut absolut lohnenswert!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes