DRUG CULT - Drug Cult
Mehr über Drug Cult
- Genre:
- Doom / Sludge
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Ritual Productions
- Release:
- 21.06.2018
- Serpent Therapy
- Release
- Reptile Hypnosis
- The Wall
- Mind Crypt
- Slaylude
- Bloodstone
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- Spell
Eigensinn und lahme Arrangements - Doom in schweren Zeiten
Ob man tatsächlich etwas eingeworfen haben sollte, um den ersten Silberling dieser Australier konsumieren zu können, ist nicht wirklich überliefert. Der nüchterne Genuss des gleichnamigen Albums ist allerdings auch nicht zwingend empfehlenswert, weil der DRUG CULT phasenweise so fahrig agiert, dass die ziemlich bizarre Mischung aus Doom, Sludge und psychedelischen Rocksounds gar keinen Zugang ermöglicht und in seinen manchmal gar verproggten Arrangements so stur bleibt, dass man die Sympathien für den klar propagierten Eigensinn schnell wieder aufgeben möchte.
Alles steht und fällt allerdings auch mit dem sehr eigenwilligen Gesang von Frontdame Asha Tozer, deren launische Darbietung nun auch nicht wirklich mitzureißen weiß. Die Sängerin klingt phasenweise genervt, strahlt eine gewisse Unruhe aus, ist aber auch nicht mit einem solch kraftvollen Organ gesegnet, dass sie das Zepter in die Hand nehmen könnte bzw. die Songs dann doch noch in die richtige Richtung lenken kann. Es ist eher die Symbiose aus sperrigen Arrangements, merkwürdigen Riffkombination und Tozers schwieriger Performance, die am Ende im Mittelpunkt steht und "Drug Cult" Stück für Stück mehr aus der Verankerung reißt. Denn in der Summe gibt es kaum Orientierungspunkte in den neun Kompositionen, geschweige denn halbwegs taugliche Melodien oder gar psychedelische Glanzmomente, an die man sich zumindest vage klammern könnte. Im Vergleich zu JESS AND THE ANCIENT ONES, der hier zwangsläufig stattfinden muss, fehlt es zuletzt an Charisma und instrumentaler Ausdrucksstärke.
"Drug Cult" ist ein schwerfälliges, mitunter anstrengendes Album, und es führt die Musiker fürs Erste in eine Sackgasse, aus der sie zumindest mit dem momentanen Material nicht herausfinden dürften. Wenn die klare Linie lediglich daraus besteht, verkrampft gegen den Strich zu arbeiten und die Gesamtatmosphäre doch eher unangenehm ist, sind die Fakten geklärt - dieses Album ist definitiv verzichtbar.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes