DRUNKEN SWALLOWS - Chaospoesie
Mehr über Drunken Swallows
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Remedy Records
- Release:
- 14.09.2018
- Intro
- Chaospoesie
- Ich lass mich fallen
- Feuer mit Feuer
- Vielleicht für immer
- Die schönsten Geschichten
- Ich tu's für dich
- Wo stehst du?
- Keine Zeit für Irgendwann
- Weiter als der Horizont
- Sie kriegen uns nicht
- Über den Dächern
Peinlich, peinlich...
Es gibt mehrere Varianten, die fehlende Überzeugungskraft der DRUNKEN SWALLOS kurz und bündig zusammenzufassen. Zum einen fehlt es der Band an wirklich guten Textideen. Die Reimschemata sind relativ unbeholfen, die Intonation ist manchmal relativ dürftig, und schlussendlich hat die Truppe auch nicht den besten Sänger. Eine weitere Möglichkeit, das anhaltende Dilemma zu erklären, besteht darin, dass die klischeetriefenden Nummern auch musikalisch so pathetisch umgarnt werden, dass der schmale Grat zwischen Rocksounds und Schunkelmusik nicht selten überschritten wird. Wenn selbst DIE TOTEN HOSEN wesentlich erdiger rocken, ist es jedenfalls an der Zeit, sich mal ernsthaft über die eigene Existenz im Deutschrock-Segment Gedanken zu machen. Und zuletzt will man der Band die teils politisch motivierten Statements nicht abkaufen, wenn sich der musikalische Unterbau so träge gestaltet. Die DRUNKEN SWALLOWS kritiseren in hohlen Phrasen die Gesellschaftspolitik in unserem Heimatland und sind irgendwann so peinlich unterwegs, dass man sich schon frühzeitig verabschieden möchte.
Pikant daran: Diese Kritik greift bei allen Veröffentlichungen der Truppe aus Oldenburg und kann scheinbar beliebig zitiert werden. Oder hat sich auf "Chaospoesie" etwas Grundlegendes verändert? Nun, die minimalen Hoffnungsschimmer, die man ja immer haben sollte, verschwinden leider schon nach wenigen Takten. Es ist wieder plakativ und platt, die Melodien sind austauschbar wie eh und je, und die Performance lässt einmal mehr zu wünschen übrig, sobald die Vocals erstmalig einsetzen. Besonders schlimm: Das Textniveau ist an einem Tiefpunkt angelangt und ab einem gewissen Punkt einfach nur noch anstrengend. Dass hin und wieder zumindest mal ein paar punkige Rhythmen eingeschmissen werden, bringt der Scheibe zwar noch ein Sympathiepunkte, kann aber natürlich nicht verhindern, dass auch der aktuelle Silberling wieder ins Reich der Belanglosigkeiten marschiert - so wie all seine Vorgänger. Mir ist irgendwie unbegreiflich, warum die Band sich dennoch beständig über Wasser hält. An den Songs kann es eigentlich nie gelegen haben!
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes