DRY KILL LOGIC - Of Vengeance And Violence
Mehr über Dry Kill Logic
- Genre:
- Metal
- Label:
- Repossession / Rough Trade
- Release:
- 29.09.2006
- L5 (Prologue)
- My Dying Heart
- 4039
- Caught In The Storm
- From Victim To Killer
- Innocence Of Genius
- Boneyard
- Kingdom Of The Blind
- Dead Man's Eyes
- Confidene vs. Consequence
- Breaking The Broken
- Lying Through Your Teeth
- In Memoria
DRY KILL LOGIC haben schon vor gut zwei Jahren auf "The Dead And The Dreaming" bewiesen, dass sie über ungeheures Potenzial verfügen. Damals hielt sich die Promotion in Grenzen, denn mit so einer starken Scheibe im Rücken wurden die Jungs nicht auf Tour geschickt. So was nennt man wohl "Perlen vor die Säue". Doch es gibt zum Glück (fast) immer wieder ein neues Album. Was damals mit SPV nicht geklappt hat, sieht bei Repossession Records um einiges besser aus, denn die rühren nicht nur ordentlich die Werbetrommel, sondern schicken die Jungs auch auf Tour. Und als ob das nicht genug wäre, haben die Jungs auf "Of Vengeance And Violence" ein paar Brickets nachgelegt. Will heißen: Neben einem guten Schluck aus dem Melodiefass hat sich das Quartett auch am Feuerwasser berauscht. Doch schön der Reihe nach.
Das Intro 'L5 (Prologue)' lässt schon erahnen, dass es gleich ernst wird. Wie Vorboten eines heftigen Sturms wimmern und tönen die Instrumente, was sich in 'My Dying Heart' wie ein Blitz entlädt. Eine wahre Riffattacke wird einem um die Lauscher gehauen, das einem hören und sehen vergeht. Und um eines gleich mal klarzustellen: Ohne Cliff Rigano (v.) wären DRY KILL LOGIC noch nicht mal halb so gut, wie sie auf dem aktuellen Silberling daherkommen. Der Junge brüllt wie ein Stier, hat aber auch immer ein sicheres Gespür für die melodischen Töne. Dieser Kontrast fällt bei '4039' noch stärker auf, da hier ein an und für sich harter Song mit einem fast schon zuckersüßen Refrain geschmückt wird. Und das Gitarrensolo lässt Erinnerungen an IN FLAMES wach werden, was in dem Fall als Kompliment gilt. 'Caught In A Storm' fängt zwar an wie ein typischer Metalcoresong, könnte aber vom Refrain her glatt auf "The Dead And Dreaming" stehen. Bin mal gespannt, wie der olle Cliff diese Klippen live umschifft.
Nach dem Intro 'The Innocence Of Genius' fängt 'Boneyard' mit einem Monsterriff an und klingt in etwa so, als ob SLAYER neuerdings einen auf Hardcore machen. Danach ist erstmal Halbzeit angesagt, denn die Halbballade 'Kingdom Of The Blind' ist mit sehr coolen Hooklines gesegnet und eine ideale Blaupause für die weiteren Songs. Das ist auch bitter nötig, denn mit 'Dead Mans Eyes' folgt darauf der härteste Track auf der CD. Gegen Ende hin röchelt sich Cliff schon fast in Rage und was die musikalische Untermalung angeht, so werden Erinnerungen an SEPULTURA und MACHINE HEAD geweckt. Bei den übrigen drei Songs wird das harte Level gehalten. Nur die Ballade 'In Memoria' lässt zum Abschluss Kuschelfeeling aufkommen, was aber vollkommen in Ordnung geht. Bemerkenswert ist aber, dass Gitarrensoli nur sehr sporadisch eingesetzt werden. Und in den wenigen Fällen sind sie auch absolut passend und wirken nicht wie ein "Fremdkörper" in den Songs.
Insgesamt muss man dem Quartett eine deutliche Steigerung zum Vorgänger "The Dead And The Dreaming" attestieren. Und wenn sie nur ansatzweise diese Power auf der Bühne rüberbringen (und an diesem Punkt zweifle ich zu keiner Sekunde), dann steht den Jungs eine rosige Zukunft bevor. Wer sich bis zur Tour - die zumindest in Deutschland am 28. Oktober in Köln an den Start geht - warmbangen möchte, hat bei "Of Vengeance And Violence" den passenden Soundtrack für dieses Unterfangen.
Anspieltipps: Ein rundum gelungener Silberling. Ergo: Alles!
- Redakteur:
- Tolga Karabagli