DRY KILL LOGIC - The Darker Side Of Nonsense
Mehr über Dry Kill Logic
- Genre:
- NeoMetal
- ∅-Note:
- 6.00
- Nightmare
- Feel The Break
- Pain
- Nothing
- Assault
- Weight
- A Better Man Than Me
- Rot
- Track 13
- Give Up, Lie Down
- The Strength I Call My Own
- Goodnight
Das mit dem NeoMetal, NuMetal, NewMetal, und wie Georg immer gerne sagt Modern(Talking)Metal, ist so eine Sache.
Man könnte das ganze präziserweise aufteilen:
1. Es gibt guten harten NeoMetal (NewMetal hört sich zu amerikanisch an, NuMetal ist Kinderslang und ModernMetal benutz ich aus Protest gegen den großen G. nicht)
2. Es gibt guten weichen NeoMetal
3. Und es gibt Pseudoharten Möchtegern bösen und Fakeemotionalen NeoMetal
Zu 1. würden dann definitiv Slipknot, Primer 55 und Amen zählen, 2 würden sich LINKIN PARK mit KoRn und den neuen MACHINEHEAD teilen. Und die von der Plattenfirma sehr zielgruppengenau vermarkteten Hitproduzenten von PAPA ROACH und O-TOWN, Supermann Fred Durst und seine Clownsarmee nicht zu vergessen, können mit ihren Platten kleine Kinder beeindrucken, aber niemals jemanden der schon genug mitgekriegt hat um gut von schlecht zu unterscheiden. Selbst THUMB sind besser als die!!! Nunja, ich schweife ab....
Dry Kill Logic
Als sarkastische Anekdote muss man feststellen, dass im Beitrag erwähnt wird, dass man die Schnauze voll von NuMetalPoserbands habe und man auf Ehrlichkeit und musikalisches Können ziele. Das von einem Unternehmen zu hören, die eh nur auf Plattenverkäufe und Ruhm und Macht aus sind, lässt mich schmunzeln. Die Band, die diesen Beipackzettel erhielt, hat sich auf jedenfalls an eben diese beiden Eigenschaften gehalten.
Ehrlichkeit. Musikalisches Können.
Eine neue düstere Seite im NeoGenre zieht auf, und ist definitiv nicht massenkompatibel. Durch brachialste Härte, grausame Lyrics und bestechenden Gesang schafft man hier eine Atmosphäre die ohne Umschweife genau den bezeichneten Posern den Halt nimmt. „The Darker Side Of Nonsens“ trennt die Spreu vom Weizen. Hier werden Akzente gesetzt, hier wird gezeigt was NeoMetal ist. Das ist der Albtraum jedes BritneySpears feat. O-Town Fan, der bisher stolz darauf war Metal zu hören.
DAS ist die grausame Fratze eines Menschen, der seine Emotionen in moderner Musik einbaut, DAS ist genau der Krach, der deine Eltern zum Wahnsinn treibt, DAS ist genau das, was gerade du dir nicht unter NeoMetal vorstellst!!
Ich kann da nur sagen: Genial!
Gesang, Geschrei, Gegröle, oder einfach nur bestialisches Röcheln. Rigano hat alles drauf, der Gesang fetzt, und das nicht zu wenig, nicht zu schnell, und kein bisserl Rap, perfekt zum mitsingen!!!!! Seine Texte sind derart aggressiv dass ohne Musikuntermalung schon reichen würde um eine Volksmeute aufzuhetzen, doch wogegen? Rigano spricht hier von nichts und niemandem anders als allem was ihm auf den Senkel geht.
Klingt simpel? Ist es auch, aber derart intensiv und überzeugend rübergebracht, dass es keinen Zweifel an der Absicht dieses Wutgebrülls lässt: Vernichten, zerstören, kaputtmachen!!!!
Die destruktive Ader der Stimme ist in Tonlage und Tonart perfekt eingemeisselt. Raue, tiefe Stimme... genial!!!
Der Sound ist vom feinsten, hier wird weniger auf Effekte und TurnTable gesetzt als auf natürliche Standard Komponenten wie Gitarre, Bass und Schlagzeug. Je öfter man sich die Platte anhört, desto besser wird der Sound. Abgesehen vom typisch versteckten Bass dreht der Geist der Weihnacht die Härteleiter auf das Level von Slipknot und legt rücksichtslos alles in Schutt und Asche was sich der Musik hingegeben hat. Darin eingeschlossen sind menschliche Körperteile wie auch Psychen! Rasiermesserscharfe Riffs sucht man hier zwar vergebens, aber die harten Einlagen wirken in dem Trommelfell wie ein Frosch im Molotowcocktail.
Der Sound bietet PERFEKTE Möglichkeiten sich durch die Menge zu pogen oder zuhause einfach nur für sich selbst abzumoshen. Grandios!
Drums feat. Perkussion sind zwar weder extravagant noch sind sie innovativ, aber überzeugen durch schrille, tiefe und vor allem glasklarer Präsenz. Arcuri hat sein Werk getan, und er weiss, dass es gut ist. Die Drums geben den Takt vor und lassen die Band nie im Stich, der Mann ist ein Könner. Definitiv. Hier wird nicht wahllos auf die Felle gehauen, hier wird gezaubert.
„Pain“, „The Strength I Call My Own“ und „Track 13“ sind absolute Hammersongs, die es in sich haben. "Goodnight" scheint ein Versuch von ruhiger intensiver Lyrik zu sein, lässt aber merken dass Rigano’s Stimme nicht für solche Songs gemacht ist.
Härtetechnisch liegt die Band auf einer Welle mit Slipknot, unterscheidet sich aber in der Umsetzung derselben bis aufs Mark.
Das Cover lässt schon auf die Stimmung der Platte schließen, was wie eine makabere Mutation Salvador Dali’s aussieht hält dem Menschen ohne Sinn und Hintergrund einen Spiegel vor die Nase, und mit der Musik wird dieser Spiegel quer durchs Gesicht gezogen.
Fucking Jesus! Yeah!!
Wer die Schnauze voll hat von PseudoMetal, und auf die Wurzeln von KoRn, CoalChamber und ClawFinger zählt, es aber gerne noch eine Gangart härter hat, der kommt an diesem Album nicht vorbei!!!!
Anspieltips: 13, The Strength I Call My Own, Feel The Break
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Michael Kulueke