DRY KILL LOGIC - The Dead And Dreaming
Mehr über Dry Kill Logic
- Genre:
- Nu Metalcore
- Label:
- SPV
- Release:
- 27.09.2004
- Lost
- Paper Tiger
- Buckles
- Push/Pull
- Then You Lie
- Perfect Enemy
- Living Witness
- One Handed Knife Fight
- As Thick As Thieves
- 200 Years
- Hindsight
Alle Nase lang hört man´s: Metalcore ist der Trend der Stunde! Und wenn selbst das Rock Hard in seiner September-Ausgabe ein Special darüber bringt, ist der Trend auch unaufhaltsam zur Metalpostille Nr. 1 durchgedrungen. Wobei man den Jungs von DRY KILL LOGIC damit Unrecht tun würde, ihnen vorzuwerfen, auf den fahrenden Zug aufzuspringen, da sie schon seit 1993 ihr Unwesen in der Musiklandschaft machen, damals jedoch unter dem Namen HINGE. Das nun vorliegende "The Dead And Dreaming" stellt die zweite Veröffentlichung unter dem Bandnamen dar und soll nun der ganz große Wurf des Quartetts aus Amiland werden.
Bei ‘Lost’ wird auch ordentlich die Core-Keule aus dem Sack geholt, um schon mal gleich klar zu machen, was hier die nächsten achtundreißig Minuten Sache ist. Doch siehe da, Sänger Cliff Rigano kann auch melodisch trällern, was er bei ‘Paper Tiger’ mehr als ordentlich demonstriert. Der Refrain erinnert mich dabei leicht an SYSTEM OF A DOWN bei ihren melodischen Songs. ‘Buckles’ erinnert vom Gitarrenstil und dem Songwriting stark an MACHINE HEAD auf ihrem "Burn My Eyes"-Album. Der Gesang kommt eher Hardcore-mäßig rüber, mit leichtem Hang zu Death-Gegrowle. Wer auf die eher melodischen Refrains steht, wird mit ‘Push/Pull’ wieder bestens bedient, doch auch hier werden der Groove und das harte Element von DRY KILL LOGIC keineswegs aus dem Auge gelassen. Der melodische Gesang bei ‘Then You Lie’ erinnert stark an den leider viel zu früh verstorbenen Layne Staley (ALICE IN CHAINS). Absolut Gänsehaut erzeugend und genauso passend wie Ayran zu Döner.
Um die Hardcorefans nicht vollends außer Acht zu lassen wird bei ‘Perfect Enemy’ der Groove von SICK OF IT ALL mit einem klassischen SLAYER-Gitarrensolo gewürzt. Wer auf das ALICE IN CHAINS-Element steht, bekommt bei ‘Living Witness’ die Vollbedienung. Das Riff am Anfang von ‘One Handed Knife Fight’ klingt mehr als offensichtlich nach CLAWFINGER, mündet aber im Verlauf des Songs in den unnachahmlichen DRY KILL LOGIG-Sound. Wer bis dahin immer noch nicht überzeugt ist und die musikalische Klasse der Jungs immer noch anzweifelt, ist es spätestens nach ‘As Thick As Thieves’ mit seinen mehr als offensichtlichen TOOL-Anleihen! ‘200 Years’ bietet kurz vor Ende nochmal die optimale Plattform, um die Hardcore-Keule rauszuholen. Das versöhnliche ‘Hindsight’ könnte auch glatt auf CREEDS letztem Album vertreten sein. Einfach nur göttlich!
DRY KILL LOGIC schaffen es, alle oben genannten Bands in ihren Sound zu integrieren, ohne sie zu kopieren. Aus diesen unterschiedlichen und zum Teil auch widersprüchlichen Stilen schaffen sie ihren ureigenen Sound. Es braucht seine Zeit, doch wer einmal in dem Mikrokosmos der Jungs gefangen ist, kann davon nicht mehr lassen. Viel Spaß bei der Suche!
Anspieltipps: Paper Tiger, Then You Lie, Living Witness, Hindsight
- Redakteur:
- Tolga Karabagli