DRYERS, DAN - Wrestling In Tijuana
Mehr über Dryers, Dan
- Genre:
- Rock & Roll
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Paranoia Productions / NMD
- Release:
- 22.05.2009
- Kate
- Mission To Mars
- Kackpappe
- Pleasure
- V6 Terror
- Kaputt
- Paradise
- No Education
- Senseless
- Workin' Summer
- Kids In America
Wrestling in Tijuana - und der Kampfsport heißt Rock & Roll
Was haben SCOOTER, SLIPKNOT und exteremer Funsport gemeinsam? Tja, ganz simpel: All dies sind Faktoren, die im Leben und im Entwicklungsprozess der Newcomer von DAN DRYERS eine wesentliche Rolle gespielt haben. Eigenartigerweise ist der Sound dieser sechs Burschen alles andere als extrem oder unkonventionell, geschweige denn wirklich ausgefallen. Auf "Wrestling In Tijuana" präsentiert sich die Band nämlich als rotzfreche Rock & Roll-Combo, die mit dezent noisigen Riffs, flottem Retro-Geschrammel und einfach nur coolen Arrangements den Gute-Laune-Garanten abgibt. Der einzige Haken an der Sache: Man hat sich so gerade an die flotte Masche der Männer aus Solingen, Berlin und Düsseldorf gewöhnt, da bricht die Scheibe auch schon wieder abrupt ab. Knappe 32 Minuten sind dementsprechend etwas wenig, um den Rock & Roll-Ohrgasmus zu beschleunigen - bzw. ihn überhaupt zu initiieren!
Dabei fängt alles noch ganz standesgemäß und befriedigend an: 'Kate' startet mit einem coolen basisriff, geht über in den dreckigen Midtempo-Groover 'Mission 2 Mars' und lässt sich die erste Albumhälfte weiter von schnelleren Songs wie 'Pleasure' und 'V6 Terror' versüßen. So weit, so gut! Und ganz nett geht's auch in der zweiten Halbzeit weiter, wobei das melodische 'Paradise' sowie das furztrockene 'Senseless' hier besonders hervorstechen und Normalware wie 'Workin' Summer' und 'No Education' ganz locker abhängen. Dies hat schließlich zwei Gründe: Erstens fehlt es manchen Stücken einfach noch an strukturellen Besonderheiten wie lockere Bridges oder starke Singalongs. Und andererseits ist das Qualitätsgefälle auf "Wrestling In Tijuana" bisweilen beachtlich und entlarvt bis zum Schluss auch ein bisschen Durchschnittsware, was bei der relativ kurzen Spielzeit der Scheibe keine wirklich förderliche Eigenschaft ist. 'Kackpappe' und 'Kaputt', die beiden deutschsprachigen Tracks auf dem Debüt sind hiervon wohl am stärksten betroffen und können ruhig geskippt werden.
Für den Einstieg liefern DAN DRYERS am Ende ein solides Fundament ab, das bei der Feinarbeit aber nicht immer überzeugt. "Wrestling In Tijuana" ist ein ganz nettes Rock & Roll-Album mit einigen guten Kompositionen. Aber höher hinaus werden DAN DRYERS mit ihrem Erstling sicher noch nicht schießen. Dafür muss quantitativ und auch qualitativ noch einiges mehr passieren!
Anspieltipps: Kate, V6 Terror
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes