DULCAMARA - El Antagonista
Mehr über Dulcamara
- Genre:
- Melodic Death Metal / Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 14.04.2014
- La Eternidad Genética
- Pariah
- Cuestión De Honor
- El Antagonista
- Gehena
- El Arte De La Degradación
- Donde Nacen las Pesadillas
- Invencibles
- Romance Mecánico
- Ciudadano Ejemplar
- Dioses Antiguos
Alles kann, nix muss.
Wer noch nie von der Band DULCAMARA gehört hat und angesichts des vollständig in Spanisch gehaltenen Albums "El Antagonista" einen Metal-Exoten erwartet, wird überrascht sein: Langspieler Nr. 4 der fünf Herren aus Toledo bietet abgebrühten modernen Melo-Death mit dezenten Synthie-Spielereien, elf souverän durchkomponierte Tracks mit gelegentlich progressiven Ansätzen, also jene Sorte Musik die man in den vergangenen anderthalb Dekaden vor allem in traditionellen Metal-Staaten wie Schweden oder den USA verortet hat. Die Iberer liefern mit ihrer aktuellen Veröffentlichung blitzsaubere Arbeit im Stile von ARCH ENEMY und DARK TRANQUILITY ab, ohne jedoch nennenswert eigene Akzente zu setzen.
Ist das etwas zähe Intro zu 'La Eternidad Genética' überstanden, entfaltet DULCAMARA eine knackige Packung Modern Death Metal, flott und präzise auf den Punkt gespielt. Die zehnjährige Erfahrung ist der Band in jeder Sekunde anzuhören: Die Produktion ist satt, Schlagzeug und Stahlsaiten-Fraktion bieten Leistungen auf hohem Niveau, Schreihals César Arroyo brüllt sich amtlich und überzeugend die Seele aus dem Leib. Allerdings vermag schon der Opener keinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, dafür fehlt es doch irgendwie an zündenden Ideen. Das folgende 'Pariah' mit einem Hauch Tech Metal und dem feierlichen Refrain vermag da schon eher zu gefallen - doch weitere Glanzlichter bleiben im Folgenden leider aus.
Auch die industriell angehauchte Single-Auskopplung 'El Antagonista' fetzt ganz ordentlich, ohne dass etwas davon beim Hörer hängen bleiben würde. Die Dark-Metal-Ausflüge im späteren Albumverlauf hätte sich die Truppe ohnehin komplett sparen können; diese bilden nur eine Facette mehr in einem Sound, den man mittlerweile einfach das eine oder andere Mal zu oft gehört hat. Trotz handwerklich fehlerfreier Performance ist "El Antagonista" somit schlicht ein solides Death-Metal-Album unter vielen. Nur wenn es mal ein wenig thrashiger wird, wie beispielsweise in 'Invencibles', gelingt es den Spaniern, bleibende Spuren zu hinterlassen (das integrierte Power-Metal-Solo wäre dafür allerdings auch nicht nötig gewesen).
Wenn die Spielart einer Band schon einige Jahre auf dem Buckel hat und bereits von zahlreichen Genregrößen bis zum Abwinken praktiziert wurde, und dieser Sound dann nur durch einige beliebig wirkende experimentelle Klänge angereichert wird, kommt dabei ein Album wie "El Antagonista" heraus: Zumeist ordentlich, ohne elementare Schwächen, aber eben auch nicht von größerer Relevanz. Daran ändern auch die hervorragende Produktion und die Fertigkeiten der teilhabenden Musiker nichts. Freunde der oben genannten Kapellen dürfen aber ruhig ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: Pariah, Invencibles
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause