DURBIN - Screaming Steel
Mehr über Durbin
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 16.02.2024
- Made Of Metal
- Screaming Steel
- Where They Stand
- Hallows
- Power Of The Reaper
- Blazing High
- Beyond The Night
- The Worshipper 1897
- Tear Them Down
- Rebirth
Von der Casting-Show in den Metal-Olymp?
Bereits mit seinem Solodebüt "The Beast Awakens" konnte James Durbin eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass er mehr ist als lediglich das Produkt einer Casting-Show. In der zehnten Staffel des Erfolgsformats "American Idol" konnte der junge Sänger die gesamte Konkurrenz hinter sich lassen und im Finale sogar mit seinen persönlichen Heroen von JUDAS PRIEST die Bühne stürmen, jedoch hätte man sicher nicht erwartet, dass der gute Herr auch mit eigenem Material richtig durchstarten könnte.
Sein zweites Album macht bei dieser Entwicklung voerst den Deckel drauf, auch wenn die Befürchtungen zu Beginn recht groß erscheinen, dass DURBIN es mit der Verwendung von typischen Metal-Klischees ein wenig übertreiben würde. Die Songtitel sprechen für eine große Affinität zum True Metal, und besonders die Texte des Openers 'Made Of Metal' sind in dieser Hinsicht vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, doch diese übertriebene Motivation kann der Künstler schließlich auch ins Songwriting bringen - und daher seien ihm auch die handelsüblichen, manchmal arg pathetischen Lyrics verziehen.
Denn eines ist "Screaming Steel" am Ende ganz sicher, nämlich ein astreines, straightes, melodisches und verdammt starkes Classic-Metal-Album, das Fans von PRIEST und PRIMAL FEAR sofort mitreißen dürfte. Die zehn Kompositionen sind durch die Bank eingängig, Durbin's Stimme steht einem Ralf Scheepers in keinem Aspekt in irgendetwas nach, das Riffing ist von Göttern wie Downing und Tipton inspiriert, und die erdige Haltung und der Verzicht auf jedwedes bombastische Spektakel macht "Screaming Steel" zusätzlich sympathisch. Mit Nummern wie 'Hallows', 'Power Of The Keeper' und dem fantastischen 'Blazing High' steht der Sänger seinen Mann und liefert entgegen aller Erwartungen Edelstahl der besonderen Sorte - fette Hooklines inklusive. Und auch wenn es eher teutonisch-stampfend zur Sache geht ('The Worshipper 1897') oder die Platte sich etwas näher dem Euro Metal nähert ('Tear Them Down') gibt es absolut nichts zu beanstanden. Im Gegenteil: Die Songs sind klasse, die Darbietung hat Eier und die basisnahe Produktion setzt dem Ganzen die Krone auf.
Klar, Klischees sind auf "Screaming Steel" ein großes Thema, doch solange sie nicht das Leitmotiv, sondern eher schmucke Zugabe sind, ist dies alles kein Problem. Mit "Screaming Steel" hat DURBIN ein richtig heißes Eisen im Feuer und eine richtig starke Grundlage, auch die europäischen Bühnen im Sturm zu nehmen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes