DUSK OF DELUSION - Watch Your 6
Mehr über Dusk Of Delusion
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Fantai'zic / Absilone-SED-PHD
- Release:
- 20.03.2020
- Serbian's Gate
- The Messenger
- Letters To C
- Ladies' Path
- Boele Okha
- Sadness Is My Only Retaliation
- The Guardians
- Smiling From Across
- Verdun
- While He Sleeps
Rauscht mit ein paar Pluspunkten am Hörer vorbei.
Mit "Watch Your 6" hat DUSK OF DELUSION ein Konzeptalbum über den 1. Weltkrieg aufgenommen. In den zehn Stücken stellt das Quintett aus Frankreich Menschen aus verschiedenen damals kriegführenden Ländern vor, darunter den Mörder des Erzherzogs Franz Ferdinand, dessen Tat zum Anlass des Krieges wurde, aber auch einfache fiktive Soldaten und Zivilisten.
Musikalisch ist bei DUSK OF DELUSION ein moderner Metal mit leichten Hardcore-Tendenzen, aber manchmal auch ruhigen Passagen angesagt. An einzelnen Stellen überraschen orchestrale Parts oder eine Geige. Meist gibt es satte Riffs, eine ordentliche Rhythmusarbeit, hier und da gute Basseinsätze und einige nette Soli zu hören. Der "Sänger" artikuliert sich häufig durch Brüllen oder Knurren, was bei seiner etwas heiseren Stimme aber nicht richtig greift. Dieses Aufeinandertreffen unterschiedlicher, teilweise gegensätzlicher Stilelemente gelingt mit wechselndem Erfolg. In diesem weitgehend durchgehaltenen Sound fallen 'Letters To C' mit seinem überraschend poppigen Chorus, wie auch das softere 'Boele Okha' auf. (Sorry, eigentlich ist der Liedtitel etwas anders, aber ich habe nicht alle diese Schriftzeichen auf meiner Tastatur.) Die eher schwache Melodie dieser Nummer zeigt, dass die Band im ruhigen Fahrwasser nicht zu Hause ist. Überhaupt zählen Gesangsmelodien nicht zu ihren Stärken, anders als Gitarrenmelodien. Insofern sorgen die beiden Gitarren und zum Teil auch der Bass für zwei Höhepunkte der Scheibe, nämlich die Leadbreaks von 'The Guardians' und 'Smiling From Across'.
So ist "Watch Your 6" ein Album mit einigen interessanten Ansätzen und einzelnen starken Momenten, aber insgesamt überzeugt die CD nicht. Die meisten Stücke ähneln sich, ihre Strukturierung wirkt unfertig. Auch wenn mehrere Passagen gelungen sind, wirken die Übergänge nicht selten willkürlich. Vor dem nächsten Gang ins Studio sollten Termine im Probenraum angesetzt werden.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser