DUSK OF DELUSION - World At War
Mehr über Dusk Of Delusion
- Genre:
- Alternative Metal
- Label:
- Fantai'Zic Productions
- Release:
- 19.03.2021
- Slain In The Desert
- So Long Atlas
- Stars And Stripes
- Idolatry For Aversion
- In The Army Now (STATUS QUO-Cover)
Ordentlicher Alternative Metal mit eklatanten Schwächen beim Klargesang
Die Franzosen DUSK OF DELUSION melden sich dieser Tage nach den beiden Langspielern "(F)unfair" und "Watch Your 6" mit einer neuen EP zurück, die auf den klangvollen Namen "World At War" hört und mit der die Truppe aus Nancy nun auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit erregen will. Ob das gelingt ist jedoch die große Frage, denn der eigenwillige Mix aus modernem Alternative Metal und Thrash Metal wusste unsere Redaktion auf den beiden Vorgängern nicht so recht zu überzeugen und landete jeweils nur im Mittelmaß unserer Punkteskala, wobei die Kollegen Backes und Kayser die Scheiben als ungeschliffen, unfertig klingend und teilweise anstrengend beschrieben.
So richtig nachvollziehen kann ich dieser Einschätzung allerdings nicht, denn der Opener 'Slain In The Desert' beginnt eigentlich sehr vielversprechend. Angetrieben von einem melodischen Riff, das direkt die Nackenmuskulatur in Bewegung setzt, und abgerundet von druckvollen Screams geht der Track gut nach vorne und macht in den eröffnenden Sekunden richtig Spaß. Das ändert sich jedoch schlagartig, wenn im Refrain plötzlich die mehrstimmigen Klargesänge einsetzen. Nicht nur kämpft Frontert Benoit Guillot hörbar damit die Töne zu treffen, auch klingt der Gesang seltsam zurückhaltend und farblos. Verschlimmert wird dieser Umstand noch von der Produktion der Scheibe, die unerklärlicherweise nahezu auf jeglichen Hall auf der Stimme verzichtet, was dazu führt, dass sich insbesondere die Klargesänge überhaupt nicht ins musikalische Gesamtbild einfügen wollen. Da kann dann auch der fette Breakdown in der Mitte des Songs die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen. Das folgende 'So Long Atlas' weiß mit seinem Mid-Temp-Groove und der Konzentration auf Shouts deutlich eher zu gefallen, wenn auch hier wieder einige reichlich schiefe Background-Gesänge das ansonsten durchaus ordentliche Gesamtbild stören. 'Stars And Stripes' kämpft im Anschluss wieder mit den gleichen gesanglichen Problemen, die schon der Opener offenbarte, während 'Idolatry For Aversion' wieder mehr in die Kerbe von 'So Lang Atlas' schlägt und entsprechend eher überzeugen kann, auch wenn dem vierten Track die eingängigen Riffs des Atlas-Abgesangs abgehen.
Das abschließende STATUS QUO-Cover 'In The Army Now' ist schlussendlich komplett verzichtbar und offenbart noch einmal, dass die Franzosen vorerst lieber einen großen Bogen um das Thema Klargesang machen sollten. Dieser ist es nämlich, der "World At War" von einem soliden Alternative-Metal-Langdreher zu einer phasenweise schwer hörbaren Demo-Produktion degradiert. Schade, denn eigentlich hat der Fünfer durchaus Potential, nur brauchen die Jungs dringend einen Produzenten, der ihre Songs ins richtige klangliche Licht rückt und gleichzeitig unnötigen Gesangseinlagen einen Riegel vorschiebt.
- Redakteur:
- Tobias Dahs