DUST IN MIND - Oblivion
Mehr über Dust In Mind
- Genre:
- Modern Metal / Industrial
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- darkTunes / Soulfood
- Release:
- 07.04.2017
- Get Out
- Spreading Disease
- Lullaby
- I'm Different
- Mrs. Epilepsy
- Oblivion
- Born To Fight
- Too Far
- Anesthesia
- Coward
Female-Fronted-Metal trifft Industrial-Sounds.
Diese Truppe ist wohl ganz klar einer der heißesten Vertreter des Modern Metals in Frankreich und hat sich auch in der Female-Fronted-Szene inzwischen einen Namen erarbeitet. Die Rede ist hier natürlich vom Quintett DUST IN MIND, das mit seinem Debüt "Never Look Back" bei unseren westlichen Nachbarn passend zum Namen jede Menge Staub aufwirbeln konnte. Es folgten Tourneen im Vorprogramm von MACHINE HEAD und den Industrial-Größen PAIN, bevor sich Fronterfrau Jennifer Gervais wieder gemeinsam mit ihren Mitstreitern ins Studio zurückzog, um an einem neuen Studioalbum zu werkeln. Inzwischen ist der Zweitling, der auf den Titel "Oblivion" hört, fertig und soll den bisherigen Erfolg nun untermauern.
Rein musikalisch macht dabei bereits der Opener 'Get Out' klar, dass die Konzerte mit Peter Tägtgren und PAIN offenbar einen bleibenden Eindruck bei den Franzosen hinterlassen haben. Immerhin hätte der Track mit seinem Mix aus den aggressiven Vocals von Gitarrist Dam und der glasklaren Stimme von Sängerin Jennifer auch bestens auf den aktuellen Langspieler der Schweden gepasst. Doch keine Sorge, "Oblivion" ist keinesfalls eine reine PAIN-Kopie geworden. Stattdessen bedient sich der Fünfer im weiteren Verlauf des Silberlings munter bei den verschiedensten Modern-Metallern, wobei das Pendel mal mehr in Richtung Industrial ('Born To Fight') und mal mehr in Richtung Pop-Metal im Stile von AMARANTHE ('Lullaby') ausschlägt. Der größte Trumpf der Truppe ist dabei immer ihr feines Händchen für eingängige Hooklines, dank derer sämtliche Tracks der Scheibe blitzschnell ins Ohr gehen und sich dort auch festsetzen.
Leider gibt es aber auch einige Punkte zu bemängeln, die auf längere Sicht den Hörgenuss schmälern. Zum einen wären da die etwas billigen Samples, die nicht selten unschön aus dem ansonsten druckvollen und modernen Sound der zehn Tracks herausstechen. Deutlich schwerer wiegt allerdings die Aussprache der englischen Texte, der die französische Herkunft der beiden Sänger doch ganz stark anzuhören ist. Das führt dazu, dass die Lyrics großteils wirklich recht schwer verständlich sind und auch oftmals sehr simpel zusammgestückelt wirken. Natürlich ist es schwer, in einer Fremdsprache lyrisch anspruchsvolle Zeilen zu verfassen, doch angesichts der fast kindischen Wortwahl stellt sich ab und an doch eine gewisse Fremdscham ein.
Kann man sich als Hörer allerdings mit dieser Problematik arrangieren, dann bietet "Oblivion" durchaus gefällige Songs, die dank Fronterin Jennifer das Potential dazu haben, die Herzen von Female-Fronted- und Modern-Metal-Anhängern gleichermaßen zu erobern. Leichte Abzüge muss es für die angesprochenen Kritikpunkte natürlich trotzdem geben, aber unter dem Strich bleibt das Zweitwerk eine solide Platte, die sicherlich ihre Fans finden wird.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs